Klagenfurt/Ecuador
Hoher Aufwand mit Happy End
Dank großem persönlichem Einsatz eines Rotariers und Hilfestellung durch das rotarische Netzwerk entging eine Elfjährige aus Ecuador der Amputation eines Unterschenkels.
2013 wurde die elfjährige Josseline in Cuenca, der drittgrößten Stadt Ecuadors, von einem Auto erfasst und am Bein schwer verletzt. Es fehlte nicht nur ein mehrere Zentimeter langes Segment des Schienbeins, sondern auch ein Großteil der Muskulatur und der Nerven des Unterschenkels. Ein Jahr später, nach vielen Operationen auch aufgrund einer Knocheninfektion, sahen die lokalen Ärzte keinen anderen Ausweg als die Amputation. Zu diesem Zeitpunkt war der Unfallchirurg Nikolaus Schwarz (RC Klagenfurt) als Gastarzt in Cuenca. Er sah eine Möglichkeit, das Bein zu retten, organisierte einen Behandlungsplatz in Wien, zusammen mit den RCs in Cuenca und Lima den Transfer sowie für Mutter und Tochter Zimmer, Dolmetsch und Unterhalt für fünf Monate. In einer siebenstündigen Operation konnte der Knochendefekt von sechs Zentimetern Länge durch eine Metallkonstruktion mit durch die Haut geführten Drähten überbrückt werden und so für die Fixierung des Schienbeins sorgen.
Medizinische Hilfe, die Früchte tragen wird
Die fremde Umgebung, das winterliche Wien ohne Vater, Geschwister und Freunde bedeuteten eine schwierige Zeit für Mutter und Tochter, die ihre Heimat noch nie zuvor verlassen hatten. Zu den psychischen Schwierigkeiten gesellten sich später noch medizinische Probleme aufgrund wiederkehrender Hautinfektionen.
Rund 25.000 Euro kostete das Hilfspaket, das Geld stammte aus einem Magic Grant von den RCs Klagenfurt, Cuenca und Monterrico Surco Lima sowie von Privatspendern. Die zur Nachbetreuung erforderlichen zwei Reisen nach Cuenca übernahm Schwarz persönlich, zuletzt vor ein paar Monaten zur finalen Kontrolle. „Neun Jahre nach der OP ist die junge Frau schmerzfrei, gehfähig und kann sogar Sport ausüben. Das Bein ist gerettet, auch wenn es um vier Zentimeter kürzer ist als das andere, was eine Schuherhöhung aber ausgleicht“, zeigt sich Nikolaus Schwarz nun zufrieden. Mindestens genauso freut es ihn, dass Josseline mittlerweile Medizin studiert, um anderen später so helfen zu können, wie sie es selbst erfahren hat.