Distrikt
„Kunst kann nicht modern sein, Kunst ist urewig“- Egon Schiele, 1912
Seit zwei Jahren organisiert der Rotary Club Tulln als Haupt-Fundraising-Event den Kunstpreis „Schiele Award“.
Es ist eine dreifache Win-Situation: Junge Kunstschaffende freuen sich über eine finanzielle Zuwendung, die Flutopfer des Tullnerfeldes profitieren von den Erlösen der Veranstaltung und Rotary hat die Gelegenheit, sich in der Region als positive Serviceorganisation darzustellen. Heuer war auch das Egon Schiele Museum Tulln als Kooperationspartner dabei. Tulln, rund 40 Kilometer nordwestlich von Wien, ist der Geburtsort von Egon Schiele. Obwohl er mit nur 28 Jahren an der Spanischen Grippe starb, zählt er neben Oskar Kokoschka und Gustav Klimt zu den bedeutendsten (und teuersten) Vertretern des Wiener modernen Expressionismus. Die Bewerber und Bewerberinnen für den mit 10.000 Euro dotierten Preis dürfen auch nur maximal 28 Jahre alt sein. Sie können aus dem In- oder Ausland stammen, müssen aber ihren Lebensmittelpunkt in Österreich haben.
Mit Skepsis betrachtet
„Die Künstlerinnen und Künstler, die hier vertreten sind, haben durch ihre Arbeit nicht nur Schönheit geschaffen, sondern auch Botschaften über Gemeinschaft, Zusammenhalt und Mitmenschlichkeit vermittelt“, sagt Alfred Heidecker, Präsident des RC Tulln. Christian Bauer, Kurator im Egon Schiele Museum, erinnert an das Schicksal Schieles: Am Beginn seines Wirkens sei sein Schaffen „mit Skepsis betrachtet, oft geächtet und von weiten Teilen des Kunstbetriebs abgelehnt worden“. Ein ähnliches Schicksal würden auch heute viele Kunstschaffende erleben, „die mit ihren Werken über die Sehgewohnheiten des Publikums hinausgehen“.
Siegerin: Alina Sokolova
Gewonnen hat die aus der Ukraine stammende Alina Sokolova. Nach Studien in Uschhorod, Bratislava und Hamburg hat sie in Wien spondiert. Bei der Auktion konnte dann so viel Gewinn gemacht werden, dass neben dem Geld für die ersten drei Preise auch noch viel Geld für die Opfer der verheerenden Flutkatastrophe vom vergangenen September gesammelt werden konnte. Auch ganz junge Kunstbegeisterte wurden heuer ausgezeichnet. Für den Schiele Award Junior haben Kinder aus fünf Volksschulklassen 68 Werke präsentiert. Die Erlöse gingen an die Schulen, die die kunstschaffenden Kinder gefördert und deren Werke eingereicht haben.
