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Distrikt

Lichtblicke für Familien mit Demenzkranken

Distrikt - Lichtblicke für Familien mit Demenzkranken
Désirée von Bohlen und Halbach und Birgit Winkler (hinten, 3. und 4. v. l.) freuen sich am Abschlussabend mit ihren Gästen auf den Thriller „Tödliche Schatten“ © Fotografie Weiss

Der RC Schrobenhausen-Aichach unterstützt den Verein Desideria Care, der sich um Demenzkranke und ihre Angehörigen kümmert, mit 20.000 Euro.

Sandra Scherm01.02.2025

In Deutschland leben derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Jedes Jahr kommen rund 440.000 Neuerkrankungen hinzu. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird erwartet, dass die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 auf bis zu 2,8 Millionen ansteigen könnte.

Die Diagnose trifft nicht nur die Erkrankten. Auch die Angehörigen müssen sich im Alltag neuen und belastenden Situationen stellen und viele Themen rund um Familie, Beruf und Pflege unter einen Hut bringen. Über 81 Prozent der Menschen mit fortschreitender Demenz leben zu Hause und werden unter anderem von Angehörigen gepflegt. Viele rutschen dadurch in eine dauerhafte Belastungssituation. Im sozialen Umfeld werde die Krankheit häufig so lange verschwiegen, bis die Symptome nicht mehr zu verheimlichen sind. „Für viele betroffene Angehörige beginnt dann eine Odyssee, passende Hilfestellung im Umgang mit dem zunehmenden Verlust von Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit als Folge der demenziellen Erkrankung zu finden“, erzählt Clubmitglied Eva Klingenberg, deren Mutter mit Demenz lebt. Nicht selten fühlen sich Ehepartner, Kinder, Nichten und Neffen sowie Enkel alleingelassen.

Betreuung der Betreuer

„Drei Viertel haben für sich selbst Betreuungsbedarf“, erklärt Désirée von Bohlen und Halbach, Gründerin und Vorstandsvorsitzende von Desideria Care. Der Verein unterstützt und stärkt betroffene Angehörige bundesweit mit digitalen Angeboten, damit sie diese herausfordernde Lebensphase gut meistern und selbst gesund bleiben. „Das eigene Erleben auszusprechen, hilft! Denn an Demenz Erkrankte werden zum Kind“, weiß auch Birgit Winkler, Clubpräsidentin, deren Mutter ebenfalls an Demenz erkrankt ist.

Erlöse vom Filmfest

Anlässlich des zehnten Aichacher Filmfestes im vergangenen Oktober, das jährlich vom RC Schrobenhausen-Aichach organisiert wird, kamen 50.000 Euro für soziale Projekte zusammen. Den Löwenanteil von 20.000 Euro spendete der Club an den Verein Desideria Care. 

Mehr: desideria.org

Sandra Scherm

Sandra Scherm (Rotary eClub Schwaben-Dreiländereck) ist Compliance Managerin bei Siemens Digital Industries und bewegt sich schon seit 1996 in der rotarischen Familie. 1997/98 war sie Präsidentin im RAC Regensburg, 2000/01 zudem Rotaract-Distriktsprecherin in D1880. 2021 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des ReC Schwaben-Dreiländereck, dessen Präsidentin sie 2022 war.