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Düsseldorf

Mit "Ehrenleiche" und Tatort-Reinigerin

Düsseldorf - Mit "Ehrenleiche" und Tatort-Reinigerin
Von rechts: Stefanie Ritz-Timme, Direktorin der Düsseldorfer Rechtsmedizin, Annette Bosetti, Moderatorin, Andreas Fritsch, Erster Hauptkommissar, sowie seine Frau Cornelia, die regelmäßig die Leiche gab. © Christian Saur

Der RC Düsseldorf-Kaiserpfalz knackte bei der Forensischen Nacht die 100.000-Euro-Marke. Zum Thema „Tötung aus Liebe“ und „Blutspritzer an der Wand“ kamen 600 begeisterte Fans.

01.02.2020

Zehn Jahre RC Kaiserpfalz in Düsseldorf stehen für zehn Jahre Ehrenamt. Und für Erfolg. Von Anbeginn bestreitet der noch recht junge Rotarier-Zirkel neben anderen Aktivitäten einmal im Jahr seine Forensische Nacht, was dadurch möglich ist, dass ein Gründungsmitglied die Direktorin der Rechtsmedizin an der Düsseldorfer Uniklinik ist: Stefanie Ritz-Timme. Sie hatte die Idee zu den Forensischen Nächten, könnte diese indes nie alleine auf die Beine stellen. Weitere engagierte und begabte Rotarier sind mit im Einsatz, deren Partner und manchmal sogar die Kinder.

Vergnügliches Gegrusel
Tobias Gillen, ebenfalls Gründungsmitglied, ist der organisatorische Kopf des aufwendigen Unternehmens. Er plant Monate im Voraus die Logistik der vergnüglichen, wenn auch gruseligen Wissenschaftsshow, die über fünf Abendstunden die Menschen in und vor dem Hörsaal auf Trab hält. Gillen koordiniert den Kartenverkauf, berechnet Essen und Trinken, gewinnt Helfer von Rotaract hinzu, sorgt spätabends dafür, dass alles wieder abtransportiert wird. Auch das schafft er nicht alleine, sondern mit Unterstützung der Präsidenten und vieler Freunde. Die Kulturjournalistin Annette Bosetti, auch Gründungsmitglied, moderiert den Abend und sorgt für einen reibungslosen Bühnen-Ablauf. Die Düsseldorfer Kripo und KTU sind mit von der Partie, die Ersten Kriminalhauptkommissare Udo Moll und Andreas Fritsch agieren seit Anbeginn – ohne Lohn – wie auch Kollegin Dr. Britta Gahr von der Rechtsmedizin, die den Spaßfaktor erhöht.

Die Bilanz ist fantastisch: Mit der zehnten Forensischen Nacht Ende 2019 hat der Rotary Club Düsseldorf-Kaiserpfalz die 100.000-Euro-Marke an Spendengeldern geknackt. Bei der Show rund um „Tötung aus Liebe“ und „Blutspritzer an der Wand“ erschienen 600 Besucher, die Karten waren innerhalb von zwei Tagen ausverkauft. Der Frauenchor „Freie Schwestern Duisburg“ und eine Tatort-Reinigerin mischten das mitunter schwer verdauliche Thema mit Heiterkeit auf. Rotarier boten Brezeln, Frikadellen, Wasser, Wein und Bier feil, außerdem konnte man das Jubiläumslogo (Herz mit Blutspritzern) auf Tassen und Schürzen mit nach Hause tragen.

Hilfe für misshandelte Frauen
Von Anbeginn geht der Erlös aus den Forensischen Nächten an die Düsseldorfer Frauenberatungsstelle, derzeit hilft das Geld bei der Durchführung des Projekts „Extra für Kinder“: Während die Mütter in der Beratungsstelle Zuflucht und Behandlungsangebote finden, werden parallel deren Kinder durch Fachpersonal betreut.

Annette Bosetti