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Distrikt 1860

Mit Straßentheater gegen ungewollte Schwangerschaft

Distrikt 1860 - Mit Straßentheater gegen ungewollte Schwangerschaft
Neuer Jeep mit Logo des RC Schwetzingen-Kurpfalz, davor Jürgen Thomsen und Alfred Linner (re.) © Jürgen Thomsen

Ein Global Grant, angestoßen vom Rotary Club Schwetzingen-Kurpfalz, unterstützt Streetworker, die in entlegenen Dörfern Wissen über Gesundheit und Geburtenkontrolle vermitteln.

Monika Nellessen01.03.2017

Es begann 2013 mit einer Reise nach Indien unter Leitung der Mannheimer Pfarrerin Martina Egenlauf-Linner. Da lernten der Ehemann der Pfarrerin, Alfred Linner (RC Schwetzingen-Kurpfalz), und der damalige Clubpräsident Jürgen Thomsen die Organisation Maher kennen. Maher ist ein Wort der indischen Sprache Marathi und bedeutet „Haus der Mutter“.

Die Organisation nimmt seit über 20 Jahren Frauen und Mädchen in Notsituationen auf. Erst bekommen sie Unterkunft und Verpflegung, später eine Ausbildung, damit sie ­eines Tages selbst für ihren Unterhalt sorgen können. ­Zurück in Deutschland, überlegten die beiden Rotarier, wie sie Maher helfen könnten. Sie entschieden sich für Gesundheitsaufklärung. Unterprivilegierte Frauen werden über sogenannte „Street Plays“ ­angesprochen. Dabei vermitteln einzelne Darsteller oder auch eine ganze Gruppe Wissen in einfacher Form über ­sichere Schwangerschaften, Gesundheit von Neugeborenen, Familienplanung, Sexualerziehung für die Jugend, Hygiene, ein AIDS-Bewusstsein sowie Impfungen für Kinder.

Anschub mit 15.000 Dollar
Dieses Projekt sollte über ein Jahr laufen und über 5000 Menschen in entlegenen Dörfern und in Slums ansprechen. Der RC Schwetzingen-Kurpfalz stellte dafür 15. 000 US-Dollar zur Verfügung und erhielt weitere Mittel sowohl von ­Rotary International als auch RFPD, der Rotary Action Group for Population and Development. Auch der vor Ort tätige Rotary Club Pune Riverside steuerte finanzielle Mittel bei, sodass am Ende über 50. 000 Dollar zusammenkamen. Von diesem Geld wurden ein Jeep, ­eine Audio- und Beleuchtungs­anlage sowie ein Projektor ­angeschafft. Außerdem werden bis heute die laufenden Kosten für die Veranstaltungen, wie für Druckerzeugnisse, Aufwandsentschädigungen und Verpflegung für die ­Teilnehmer und Besucher, ­bezahlt. Auch das Jahresgehalt für ­einen Fahrer war damit gedeckt.

Ende 2016 reisten Alfred Linner und Jürgen Thomsen wieder in die indische Stadt Pune, um bei den ersten „Street Plays“ dabei zu sein und auch den Jeep und die anderen ­Anschaffungen ihrer Bestimmung zu übergeben. Inzwischen gründeten Sozialarbeiter von Maher in weiteren Orten Selbsthilfegruppen, die sich mit dem Thema Gesundheit speziell für Mädchen und Frauen intensiv beschäftigen wollen.