Distrikt
Moor muss nass!
Entwässerte Moore sind für das Klima fatal, denn der Verrottungsprozess von Torf verwandelt organisches Material in CO₂.
Wir wissen es ja alle: Bis spätestens 2050 müssen wir Klimaneutralität erreicht haben. Das wurde mit dem Klimaabkommen von Paris 2015 vertraglich vereinbart. Das ist eine große Herausforderung, da seit dem Beginn der Industrialisierung bereits 1000 Gigatonnen CO2 in die Atmosphäre freigesetzt wurden.
Um der Klimakrise Herr werden zu können, brauchen wir einen Umkehreffekt. Dazu bedarf es der Reduzierung des CO2- Ausstoßes und wir benötigen naturbasierte Lösungen zur Sequestrierung von Kohlenstoff aus der Atmosphäre.
Mit "Unser Beitrag zum Klimaschutz, hier vor Ort" setzt Govenor Gerhard Wischmann einen Schwerpunkt des rotarischen Jahres und bat den Umweltschutz-Beauftragten Christian Gospos (RC Achern-Bühl) ein Distriktprojekt im Bereich Klimaschutze und Nachhaltigkeit zu initiieren.
"Moor muss nass!", so Hans Joosten, Professor der Universität Greifswald. Entwässerte Moore sind für das Klima fatal. Sinkt der Wasserspiegel in einem Moor und Torf kommt an die Luft, beginnt er zu oxidieren. "Wenn man einen sauren Hering aus einem Topf holt und ihn einige Wochen an der Luft liegen lässt, dann ist er weggerottet. Genau das tun Moore auch, wenn man sie entwässert. Und all das organische Material wird dann umgesetzt in CO2", so Joosten. Jedes entwässerte und für Torfabbau genutzte Moor trägt zur globalen Erwärmung bei. Durch die Wiedervernässung können die Moore wieder in naturnahe Lebensräume zurückverwandelt werden. Intakte Moore bedecken nur drei Prozent der Landfläche der Erde. Aber sie sind Superhelden im Kampf gegen die Klimakrise. Denn sie speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammen auf unserem Planeten, obwohl diese 30 Prozent der Landfläche bedecken.
Für das Distriktprojekt zum Klimaschutz wurde zur Wiedervernässung das renaturierfähige, degradierte Hochmoor "Schwandener Moos" gefunden. Es liegt im Landkreis Ravensburg und ist ein Teilbereich innerhalb des Gebietes "Moorkomplex nördlich Isny" und somit in einem von 30 Hot-Spots der biologischen Vielfalt in Deutschland. Das Distriktprojekt "Schwandener Moos" kann durch entsprechende Renaturierung relativ zeitnah einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, da es in einen großräumigen Biotopverbund im direkten Umfeld eingebunden ist. Ein wiedervernäßtes "Schwandener Moos" bietet einen deutlichen Mehrwert für den Klimaschutz, den Moorschutz, den Biotopschutz und ebenso für die Artenvielfalt.
Die örtliche Projektleitung übernahm im August Heinz Bucher (RC Wangen-Isny-Leutkirch), zurzeit werden die notwendigen Erdarbeiten geplant und Genehmigungen eingeholt. Der Governor wird bei seinen Clubbesuchen die Clubs um einen Beitrag bitten.
Vortragsangebot zum Thema: „Moor muss nass“, Christian Gospos, Kontakt: ch.gospos@web.de
Ulrike Vogt (RC Müllheim-Badenweiler) verheiratet, drei erwachsene Kinder, Musikerin (Musikhochschule Freiburg) und Musikpädagogin.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas Vogt leitet sie die Initiative "Musik für den Frieden" mit dem Ensemble MIR, ein zivilgesellschaftliches Austauschprojekt von jugendlichen russischen und deutschen Musikern und Tänzern. Ulrike und Thomas Vogt haben zusammen mit ihrem russischen Partner Andrey Korjakov für "Musik für den Frieden" den Göttinger Friedenspreis 2022 erhalten. Distriktreporterin im Distrikt 1930 seit 2020, Assistant Rotary Public Image Coordinator (ARPIC) Zonen 15&16.
Kontakt über E-Mail: Rotary-Magazin@distriktbeirat.de
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