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Distrikt 1830

Neujahrsgruß des Governors

Distrikt 1830 - Neujahrsgruß des Governors
© D1830

In D1830 richtete Governor Jörg Wolff einige Worte zu Weihnachten und zum Jahreswechsel an die Rotarier seines Distrikts.

23.12.2019

Liebe rotarische Freundinnen und Freunde,

dieser Governorbrief kommt in  der Vorweihnachtszeit zu Ihnen, und bald beginnt die zweite Hälfte des rotarischen Jahres 2019/20. Vor einigen Wochen konnte ich die obligatorischen Governorbesuche in allen 55 Clubs abschließen. Sie haben mir viel mehr Freude bereitet, als ich erwartete. Denn unsere Clubs sind trotz aller Unterschiede gut aufgestellt, betreiben eine breite Gemeindienstarbeit und haben eine Vortrags- wie Veranstaltungskultur, die sich sehen lassen kann. Sie sind lebendig und rührig, aber auch kritisch und nachdenklich. Neue Formate des Clublebens werden mutig erprobt, leider etwas zu wenig. Die rotarische Identität jedoch zeigt sich in der gelebten Freundschaft, den verbindenden Werten, dem gemeinsamen Miteinander und Füreinander. Bei meinen Besuchen kam mir immer wieder der Begriff „Unity in Diversity“ in den Sinn. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei den Clubs bedanken – für die warme Aufnahme in ihrer Mitte, für die offenen Gespräche in den Vorständen, auch wenn schwierige Fragen behandelt werden mussten, für die Einblicke in die Strukturen der Clubs, für die neuen Erkenntnisse und, nicht zuletzt, für die Aufmerksamkeit bei der Governorrede und den anschließenden inspirierenden Diskussionen.

Die Besuche zeigten, dass die massiven Veränderungen unserer Zeit in den Clubs aufmerksam registriert werden und die Frage nach der Rolle Rotarys in unserer sich ändernden Welt stellt. Nicht zuletzt befassen sich deshalb Clubs mit den Themen Standortbestimmung, Werte und Zukunftsgestaltung. Darauf ging auch meine Governorrede ein, und beim Präsidententreffen in Neresheim am 23. November behandelten in der Folge Arbeitsgruppen die Zukunftsgestaltung der Clubs auf der Grundlage zweier Fallbeispiele des RC Stuttgart und RC Stuttgart-Wildpark. Aus dieser Diskussion lässt sich ableiten, dass Rotary sich aktiver in die öffentliche Diskussion und Berufswelt im Sinne seiner Werte einbringen, sachpolitischer werden und damit mehr Profil zeigen solle – im Sinne der Überlegung, „wofür man Rotary brauche und was wir der Welt bieten“. Dies alles sind übergeordnete Themen, die wir als Distrikt und Club weiterhin behandeln müssen, einschließlich der europäischen Dimension.

„Rotary connects the world – Rotary verbindet die Welt“

Gemäß dem diesjährigen Motto des Weltpräsidenten wurde beim Präsidententreffen auch das neue Distriktprojekt „Wasser und landwirtschaftliches Dorfentwicklung“ offiziell vorgestellt. Es stellt ein multifunktionales Projekt in Indien dar, das in einem definierten Einzugsgebiet die wasserwirtschaftlichen und klimatischen Verhältnisse verbessert und durch abgestimmte Maßnahmen die Einkommenssituation der Bevölkerung erhöht.

Ich erwähne die Zielsetzungen noch einmal, da DGE Thomas Christ und ich mit diesem überjährigen Projekt durch eine Beteiligung aller Clubs auch den Zusammenhalt im Distrikt dokumentieren wollen. Es entspricht der Internationalität von Rotary, da sich an ihm auch ein Club aus Indien einschließlich des indischen Governors des Projektgebiets beteiligt. Die Unterstützung des Projekts durch die Clubs unseres Distrikts soll auch eine Anerkennung unserer Wassergruppe ausdrücken, die innerhalb der 15 deutschen Distrikte führend ist.

Wer die aktuelle Dezemberausgabe des Rotary Magazins aufmerksam gelesen hat, konnte sich auf den Seiten 13 bis 17 überzeugen, welchen Stellenwert der Jugenddienst mit seinen vielfältigen Austauschprogrammen für das Selbstverständnis von Rotary hat. Er steht für Internationalität und Völkerverständigung unserer Weltgemeinschaft. In unserem Distrikt ist er unter Leitung von PP Klaus-Günther Strack mit dem Aufbau eines mehrköpfigen Teams grundlegend neu aufgestellt und mit zusätzlichen Angeboten und Programmen wesentlich verbreitert worden. Das aktive Team hat die vielfältigen Möglichkeiten des Jugenddienstes über die Jugenddienstbeauftragten in alle Clubs hineingetragen. Dies sollte dazu beitragen, das auf Seite 17 des Rotariers dargestellte Schlusslichtergebnis unseres Distrikts beim Jugendaustausch langsam aber sicher zu verbessern.

Vor wenigen Tagen trafen sich die Berufsdienstbeauftragten der Clubs unter dem Distriktbeauftragten PDG Jan Wagner. Die berufsethische Positionierung ist ja eine zentrale Gründungsidee Rotarys, und der Berufsdienst stellt auch heute noch in der Vielfalt unserer Berufe eine wichtige Kernkompetenz dar. Es wurde ein neuer Ansatz unter den Begriffen Werte-Bildung-Beruf vor dem Hintergrund diskutiert, wie unsere rotarischen Werte gesellschaftlich, bildungsbezogen und beruflich wirksam eingesetzt werden können. Man darf gespannt auf die weitere Arbeit des Berufsdienstkreises sein.

Viele Clubs setzen sich regelmäßig mit ihrer Mitgliedschaft auseinander. Dies war Anlass für einen faszinierenden Vortrag des Mitgliedschaftsbeauftragten PDG Wolfgang Kramer beim Präsidententreffen. So seien die effektivsten und lebendigsten Clubs diejenigen, die sich auf einen repräsentativen demographischen Querschnitt stützen können. Die Clubgröße sollte eher nach der durchschnittlichen Präsenz, als nach der absoluten Mitgliederzahl gemessen werden. Besondere Aufmerksamkeit verdiene die jüngere Generation, die sogenannte Potentialelite, ohne die Funktionseliten zu vernachlässigen. Die Attraktivität einer Mitgliedschaft, so der Referent, hänge vor allem auch von der öffentlichen Erscheinung der Clubs ab. Mögen die Clubs diese Empfehlungen sich zu Herzen nehmen!

Als erfreuliche Neuigkeit ist noch zu vermelden, dass ADG Andreas Wierse, Integrationsbeauftragter unseres Distrikts, von Rotary International eingeladen wurde, bei der kommenden International Convention 2020 in Honolulu eine „Breakout Session“ (also eine offene Arbeitssitzung interessierter Rotarier) zum Thema „Rotary’s Role in Migration and Integration“ durchzuführen. Damit würdigt RI seine erfolgreiche Breakout von Hamburg. Herzlichen Glückwunsch!

Liebe rotarische Freundinnen und Freunde, gerade in diesen vorweihnachtlichen Tagen sollten wir uns besinnen auf das, was Weihnachten ausmacht und über den Glauben hinaus Teil unserer Kultur geworden ist. Bei meinen Clubbesuchen habe ich viele getroffen, die durch rotarisches Wirken ihre unmittelbare Umgebung, aber auch Orte in vielen Teilen der Welt besser, bewohnbarer und vertrauenswürdiger machen – durch Projekte, im Beruf, in der Gesellschaft, aber auch in der Familie. Gerade in Zeiten der Unsicherheit wissen wir das zuverlässige Wirken der Clubs und seiner Mitglieder im Sinne unserer Werte zu schätzen. Nicht, weil wir in den Clubs und in unserem Auftreten etwas Außergewöhnliches tun, sondern „weil wir das Gewöhnliche außergewöhnlich gut tun“, wie es einmal genannt wurde. Und dafür will ich Ihnen danken und wünsche Ihnen in diesem Sinne ein erholsames, gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest.

Für das kommende Jahr wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit, viel Erfolg und vor allem Freude, Vergnügen und fröhliche Stunden im rotarischen Freundeskreis. Und wenn Sie manchmal im Club etwas gereizt sein sollten: Begegnen Sie Rotary mit heiterer Gelassenheit und tatkräftiger Zuversicht! Und denken Sie manchmal vielleicht auch an den Neujahrswunsch von Friedrich dem Großen am 31. Dezember 1781: „Ihre Majestät, der König, lassen allen Herren Offiziere zum neuen Jahr gratulieren und die nicht so sind, wie sie sein sollten, möchten sich bessern.“

Ihr Governor
Jörg Wolff


Veranstaltungskalender für Distrikt 1830

  • 25.01.2020
    5. Rotary Ball der Stuttgarter Clubs in der Alten Reithalle Stuttgart
  • 04.02.2020
    11. Weinsteige-Gespräch im Hospitalhof Stuttgart
    Rüdiger von Fritsch (ehem. deutscher Botschafter in Russland):
    „Russland und EU- Europa sowie dessen Probleme bei der weiteren Integration
  • 14.03.2020
    PETS/Distrikttrainingsversammlung in Leinfelden-Echterdingen
  • 05.05.2020
    12. Weinsteige-Gespräch im Hospitalhof Stuttgart
    Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (Wirtschaftsministerin Baden-Württemberg) „Quo vadis Europa?“
  • 16./17.05.2020
    Distriktkonferenz, tagsüber Kommunikationszentrum der Paul-Hartmann-AG, abends Congresscentrum Heidenheim
  • 07.11.2020
    Foundationseminar in Leinfelden-Echterdingen