https://rotary.de/clubs/distriktberichte/sprachfoerderung-in-schwaebisch-hall-a-18264.html
Integration

Sprachförderung in Schwäbisch Hall

Integration - Sprachförderung in Schwäbisch Hall
Unterzeichnung des Projektvertrages zur "Sprachförderung – gezielt und differenziert" für geflüchtete Kinder und Jugendliche in der Gemeinschaftsschule Schenkensee, Schwäbisch Hall. © Rotary Club Schwäbisch Hall

Sprache ist ein wichtiges Medium zur Integration. Als eine der wenigen Schulen in Schwäbisch Hall bietet die Gemeinschaftsschule Schenkensee eine Sprachförderklasse an, die vom RC Schwäbisch Hall gefördert wird.

25.06.2021

"Schule muss nach außen wirken und nicht im eigenen Saft kochen", eröffnete der Rektor der Gemeinschaftsschule Schenkensee, Friedrich Ortius, die Runde, die zusammengekommen ist, um einen guten Start zu besiegeln: den symbolischen Beginn für ein Projekt zur gezielten Sprachförderung durch speziell ausgebildete Lehrkräfte des Goethe-Institutes an seiner Schule. So begrüßte er alle, die das Projekt durch ihr Engagement auf den Weg gebracht haben.  

Aktuell gibt es wieder zunehmend neue Anmeldungen von Kindern, die in Hall eintreffen, wie der engagierte Lehrer Friedrich Ortius weiß. Alex Schaeff, Initiator seitens Rotary, machte gleich zu Beginn deutlich, dass er alle Beteiligten überzeugen möchte, dieses wertvolle soziale Projekt auch in den nächsten Jahren fortzuführen. "Denn Berufe, im Sinne von beruflicher Entwicklung und Ausbildung, standen schon immer im Mittelpunkt von Rotary." Mit genau dieser Kraft und Überzeugung hatte er das Projekt im August und September letzten Jahres im Rotary Club und bei allen Sponsoren auf den Weg gebracht. "Die anderen Schulen haben eher zurückhaltend reagiert. Hier aber, gab es sofort positives Feedback."

Ortius und Schaeff ziehen "an einem Strang" und diese Hartnäckigkeit zeichnet sie wohl aus. So haben sie erreicht, dass sowohl das Landratsamt als auch die Stadt Schwäbisch Hall als Co-Sponsoren, wie die Bürgerstiftung, mit ihm Boot sind. Und das ist wichtig: Denn es werden jährlich 20.000 Euro dafür benötigt, Kindern das Lernen der Deutschen Sprache zu ermöglichen. Kinder, die oftmals lange unterwegs waren und keine Schule besuchen konnten. Sie wollen das "Lernen lernen" und die neue Sprache. Sie sind motiviert, wie die Lehrkräfte Margarete Raabe-Köhler und Silke Beer wissen. "Unser gemeinsamer Fokus liegt auf dem Sprechen. Gerade wenn man in keiner Sprache schreiben oder Lesen kann, ist das ein wichtiger Schlüssel."

Dafür, dass sich die interne und die externe Lehrerin auf das Abenteuer eingelassen haben, dankte Rektor Ortius. "Es ist ein Prozess und unsere Schule integriert sehr gern externe Hilfe." Das ist – auch für andere Bereiche – auf der Schulwebsite ausgeschrieben. Gesucht werden Studierende und Kräfte von außen, unter anderem für den Nachhilfebereich. Es war dem Rektor wichtig zu betonen, dass alles Bemühen darauf abzielt, die späteren Jugendlichen für Praktika und eine Ausbildung fit zu machen. Auch hier werde der Rotary Club zusammen mit dem Goethe-Institut unterstützen. "Das wird noch ein mutiger Weg, denn der Wissenstand der Schüler ist sehr unterschiedlich", wissen Schaeff und Ortius.      

Stadt und Land begründeten ihr überzeugtes Engagement mit den Worten: "Aufgrund langjähriger beruflicher Erfahrungen in der Migrationsarbeit wissen wir, dass es oft an der Sprache fehlt, deshalb fördern wir dieses Projekt gern", sagte Quoc Anh Do, Integrationsbauftragter für den Landkreis. Juliane Hertweck, Integrationsbeauftragte der Stadt Schwäbisch Hall betonte ebenfalls, dass die Sprache wichtig ist. "Wer nicht lesen, verstehen und verarbeiten kann, was um ihn geschieht, ist schnell ausgegrenzt. Das ist ein wichtiger kultureller Aspekt. Die Bürgerstiftung, als weiterer Co-Sponsor, wurde von Rektor Friedrich Ortius vertreten. Er berichtete: "Es war kein Problem, zu überzeugen. Denn die Bürgerstiftung unterstützt seit langem schulische Präventionsprojekte."         

Zu guter Letzt setzten die Leiterin des Goetheinstitutes, Sabine Haupt, und die Vertreter der Gemeinschaftsschule Schenkensee ihre Unterschrift unter den Projektvertrag. Sabine Haupt sagte dazu: "Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass das Goethe-Institut ein Teil der städtischen Gemeinschaft ist. Ich finde es ganz herausragend, dass sich hier eine ganze Gruppe gemeinsam um Spenden bemüht." Sie sieht und hört viel aus der Welt und weiß daher: Dieses Projekt ist einmalig in Deutschland. Erst recht der Weg, wie es dazu kam. "So arbeiten wir gern", sagte sie stellvertretend für die Runde der Unterstützer.     

Dagmar Alberti
RC Schwäbisch-Hall