Distrikt
Trinkwasser für Afrika
Augsburger Clubs leisten nachhaltige Hilfe in Afrika. Hier ein Halbzeitbericht eines 2019 gestarteten Fünf-Jahres-Programms für Trinkwasser-Brunnenanlagen in Afrika.
Augsburg hat als "Wasserstadt" den Titel Unesco-Welterbe errungen. Da lag es nahe, nach dieser besonderen Auszeichnung ein Wasser-Projekt für Afrika ins Leben zu rufen. Die vier Augsburger Clubs und der RC Gersthofen-Nördliches Lechtal haben darum längerfristige Programme zur Förderung des Brunnenbaus und zur Versorgung mit Trinkwasser in mehreren afrikanischen Ländern begonnen. Inzwischen sind die Projekte gut fortgeschritten.
Dass dies möglich war, ist dem hilfreichen Engagement der Wasserstiftung (Water Foundation), der Organisation "Königsbrunn fördert Brunnen in Afrika" (KfBiA) und der Initiative ProKapsogo zu verdanken. So wurden bisher in Äthiopien, Mozambik, Togo, Malawi, Zambia, Tansania und Kenia ein gutes Dutzend Brunnenanlagen gefördert.
Frauen und Mädchen profitieren doppelt
Ein Beispiel ist das Wasserprojekt in Tenges (Kenia) in der Region Baringo. Dort wird Trinkwasser aus einem Bohrloch direkt auf einem Schulgelände der Region gefördert. Zwei Wasserverteilstellen wurden technisch so ausgerüstet, dass rund 7.000 Einwohner mit sauberem Wasser versorgt werden können. Die Brunnenanlage liefert rund um die Uhr Trinkwasser für die komplette Schule und die Wohnhäuser in einem weiten Umkreis.
Ein anderes Projekt ist die Wasserversorgung im äthiopischen Werqe und Tach Laga Hidha sowie in Abba Note Kebele. Der Ausbau dieser Quelle, rund 150 Kilometer von Addis Abeba entfernt, erleichtert das Leben von etwa tausend Bewohnern. Die Erschließung solcher Quellen in der Nähe von Siedlungen ist vor allem deshalb so wichtig, weil Frauen und Mädchen in der Regel dafür verantwortlich sind, Wasser zu holen. Sie müssen es in schweren Kanistern auf ihrem Rücken tragen, was nicht nur körperlich sehr anstrengend ist. Diese oft zeitraubende Pflicht schränkt auch ihre Möglichkeiten ein, am Schulunterricht oder an Gemeindeveranstaltungen teilzunehmen.
Fortsetzung bis 2024
Ein weiteres Projekt Augsburger Clubs ist der Bau eines Tiefbrunnens für die Schule St. Elisabeth in Kasita in Zentral-Tansania. Die Schule, gefördert von den Schweizer Kapuzinern, unterrichtet Kinder bis zum Alter von 13 Jahren in zwei Kindergartengruppen und sechs Schulklassen. Ein Tiefbrunnen mit einer elektrischen Pumpe holt nunmehr Grundwasser aus dem Boden und versorgt das Hausleitungssystem der Schule.
Ein Brunnen von Patchagnam in Togo versorgt 300 Dorfbewohner mit eigenem Wasser, sodass kein langer Fußmarsch zu einem Fluss mehr erforderlich ist. Dieses sogenannte WASH-Programm der Clubs soll bis Mitte 2024 fortgeführt werden.
Wolfgang Riehle