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Distrikt

Tümpel und Erdlöcher haben ausgedient

Distrikt - Tümpel und Erdlöcher haben ausgedient
Treffpunkt: Der neue Brunnen in Papane (Benin) © KfBiA - Königsbrunn fördert Brunnenbau in Afrika e. V. (alle Fotos)

Die Augsburger Clubs haben ihr über fünf Jahre gelaufenes WASH-Programm für Brunnenbau in sieben Staaten Afrikas abgeschlossen

01.09.2024

Anknüpfend an "Wasser" – das Motto der Stadt Augsburg bei der erfolgreichen Anerkennung als Unesco-Welterbe – hatten die vier Augsburger Clubs 2019 ein Fünf-Jahres-Programm zur Förderung des Brunnenbaus in mehreren afrikanischen Ländern aufgesetzt.

Ganz stolz: Kinder des Ortes am Brunnen in Kasita

Seit dem letzten Artikel im Rotary Magazin vom September 2022 hat das Programm über die Zusammenarbeit der beiden Rotary Clubs Augsburg und Gersthofen-Nördliches Lechtal mit dem KfBiA e. V. in Königsbrunn und der Initiative ProKapsogo e. V. in Gersthofen weiteren Fortschritt erfahren. So wurden bis dato mit Schwerpunkt auf Tansania und Benin insgesamt weitere sieben Brunnenanlagen gefördert: Chikonko, Kasita, Pwapwa, Kipatimu und Uponerea in Tansania sowie in Papane und Atakpacodji  in Benin.

Das Projekt in Kipatimu wurde im Herbst 2023 abgeschlossen: Das Dorf, südlich der Hauptstadt Daressalam gelegen, hat 9.600 Einwohner. Die Familien leben von Kleintierzucht und Landwirtschaft.

Bis dato sammelte man Regenwasser in Erdlöchern, die allerdings über das Jahr zumeist austrocknen. Durch den neuen Tiefbrunnen (197 m) mit großem Tank und einer Wasserentnahmestelle ist nunmehr die Versorgung gegeben. Die Gemeinde Kipatimu beteiligte sich in kleinerem Umfang an der Finanzierung.

Ein zweites Projekt wurde im letzten Quartal 2023 in Tansania, im Ort Uponerea bei Mahange am Nyerere National Park, mit weiteren drei umliegenden Dörfern realisiert. Dort leben ca. 9.700 Einwohner (4.500 Erwachsene und 5.200 Jugendliche/Kinder). Die Menschen sind Kleinbauern und verfügen über ein durchschnittliches Jahreseinkommen von ca. 300 Euro. Als bisherige Wasserquellen standen ein ortsnaher Tümpel und eine zwei km entfernte Wasserquelle zur Verfügung, die beide jedoch sehr oft versiegten. Mit einer Bohrung über ca. 90 m Tiefe konnte binnen dreier Monate das Trinkwasserreservoir erschlossen werden. 

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Der Brunnenbau in Kipatimu wurde ebenfalls mit einem Tiefenbohrer vorangetrieben. Jetzt gibt es ständig sauberes Wasser.

Bis Juli 2024 wurden darüber hinaus zwei weitere gleichgeartete Projekte im mittleren Osten und im Süden von Benin fertiggestellt.

Gemäß den einvernehmlichen Regelungen mit Rotary stützen alle beschriebenen Projekte den Betrieb und Unterhalt durch Zahlungen der Einwohner auf ein "Brunnenkonto".

Dieses insgesamt über fünf Jahre gelaufene WASH-Programm der Augsburger Clubs für Brunnenbau in den ärmeren Staaten von Afrika mit 16 Standorten in sieben Ländern und einem Gesamtinvestment von 45.000 Euro wurde nun Mitte 2024 abgeschlossen. Als gute Erfahrung sticht besonders die enge Kooperation mit den Partnern in Deutschland und vor Ort hervor.