Distrikt
Ukraine-Hilfe unter Bomben

Zwei RTW, ein Feuerwehrwagen und zwei mit medizinischen Gütern vollgepackte Lkw wurden in die Ostukraine überführt.
Ein Konvoi von sechs Fahrzeugen wartet vor der ukrainischen Botschaft in Wien auf die Abreise. RotaryMitglieder der Distrikte 1910 und 1920, darunter der Koordinator der Ukraine-Hilfe von D1920, Felix Spitzer, verabschieden zwei Rettungsautos, ein Feuerwehrauto, zwei kleine und einen großen Lkw, bis unters Dach beladen mit Pflegebetten, Beatmungsgeräten, Röntgengeräten, Geräten für Blutanalysen und Infusionen, Rollstühlen, Rollatoren und Hygienematerial. Begleitet werden sie von Erich Hofmarcher, dem Ukraine-Hilfe-Koordinator der Kiwanis. Das Ziel sind zwei Städte an der Nordostgrenze der Ukraine, knapp 2000 Kilometer und etwa 24 Autostunden entfernt.
Hunderte frische Gräber kurz vor der Grenze
Vor der Stadt Ochtyrka, nahe der Front, beginnen häufige Kontrollen an Checkpoints. Danach bedanken sich die schwer bewaffneten Kommandanten überschwänglich. Schließlich kann ein Rettungswagen an das ärztliche Team des Spitals übergeben werden. Die Besichtigung des Krankenhauses, einer Schule und anderer Gebäude verläuft mulmig, denn erst drei Tage zuvor haben hier Raketen eingeschlagen.

Bei der Weiterfahrt nach Sumy fallen Hunderte frische Gräber auf. Sumy liegt nur rund 40 Kilometer Luftlinie von der Grenze zur russischen Region Kursk entfernt. Vor dem Krieg haben hier knapp 300.000 Menschen gelebt. Hier finden immer wieder herzzerreißende Treffen zwischen Soldaten auf Fronturlaub und ihren Frauen und Kindern statt. Jeder Abschied kann einer für immer sein.
In der Nacht gibt es einige Male Alarm. Beim Treffen mit dem Gouverneur zeigt sich dieser überaus dankbar und bittet dringend um weitere Spenden, er kündigt Wunschlisten der Spitäler an. Im Spital werden verletzte Soldaten und Zivilisten behandelt. Zum Schutz vor Angriffen wird gerade ein unterirdischer Operationssaal gebaut. Wie notwendig das ist, zeigt sich zwei Tage später. Da wird auch ein Teil des Spitals von Sumy von einer Rakete getroffen. Wichtige Geräte, Operationseinheiten und das Lüftungssystem werden schwer beschädigt.
Bitte um OP-Equipment und Mini-Traktor
Bei der Ankunft in Österreich ist die erste Wunschliste aus Sumy schon eingetroffen. Darauf stehen Ausrüstung für minimalinvasive chirurgische Eingriffe genauso wie Deckenlampen für Ope rations s äle oder ein Mini-Traktor. Für alle ist klar: Die Ukraine braucht weiter dringend unsere Hilfe.