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Distrikt

Viel Unterstützung für Erdbebenopfer

Das Erdbeben in Nepal im Frühjahr hat Verwüstungen in vielen Landesteilen verursacht und vielfältige Hilfs­aktionen ausgelöst. Der RC Essen-Hellweg wurde in der kleinen Stadt Gorka im Epizentrum des Bebens aktiv

Klaus Pollmeier31.10.2015

Die nepalesische Regierung beziffert die Gesamtzahl der Toten mit rund 8800 und die der Verletzten auf etwa 22.300. In die abgelegenen, schwer betroffenen ländlichen Gebiete fehlten zunächst jedwede Nachrichten- und Transportverbindungen, sodass sich die Hilfe auf das Kathmandutal konzentrierte.

Für ein Mitglied des RC Essen-Hellweg waren die Katastrophenmeldungen besonders schockierend: Peter Rißler hatte noch vor wenigen Jahren beruflich mehrere Monate im Marsyangdi-Tal (Bezirk Lamjung) zugebracht, das unmittelbar an die Region Gorka angrenzt, und in dieser Zeit vielfach Kontakt zum dortigen RC Lamjung. Als klar wurde, dass in diesem Bezirk zunächst kaum Hilfe geleistet werden konnte, entstand die Idee, direkt von Club zu Club aktiv zu werden. Dank Rißler war der Kontakt zum RC Lamjung schnell hergestellt und auch bald geklärt, wie man den nepalesischen Freunden am besten helfen konnte.

Das Erdbeben hatte im Distrikt Lamjung nicht nur 3300 Häuser unbewohnbar gemacht, sondern auch nahezu alle Schulen zerstört, unter anderem auch im Dorf Ilampokhari. Der RC Lamjung wird dort die Primary School Yeshodhara, gelegen zwischen vier kleinen, ebenfalls schwer getroffenen Dörfern, mit Essener Hilfe wiederaufbauen. Die betrug nach einer spontanen Sammlung mehr als 8000 Euro, die inzwischen beim RC Lamjung eingetroffen sind.


Direkt statt schwer­fällig
Auch andere Clubs des Distrikts 1900 haben dabei geholfen, die schlimmste Not zu lindern — teilweise mit Geldspenden (RC Herford, RC Kamen, RC Schmallenberg-Winterberg-Lennetal), teilweise mit Shelterboxen (RC Höxter, RC Minden Porta-Westfalica, RC Schwerte, RC Warburg) oder auch über eigene Projekte wie die Unterstützung eines Kinderhauses (RC Lüdenscheid-Mark zusammen mit seinem französischen Partnerclub Amiens-Vallée de Somme) oder mit medizinischer Hilfe („Nepalmed“, RC Warburg). Insgesamt kamen so im Distrikt 1900 Hilfsleistungen im Wert von fast 45.000 Euro zusammen. Anders als die offizielle Hilfe der dortigen Regierung, die bisher gar nicht oder nur schwerfällig reagierte, erreichte die rotarische Unterstützung die notleidenden Menschen direkt.