Calenberg-Pattensen/Uganda
Weniger Plastikmüll am Victoriasee
Gemeinsam mit dem Rotaract Club Muteesa in Uganda engagierte sich der Rotary Club Calenberg-Pattensen für ein Bildungsprojekt in Schulen am Victoriasee
Der Victoriasee ist das zweitgrößte Süßwasserreservoir der Erde. Durch massive Plastikvermüllung ist das Ökosystem – und damit die Lebensgrundlage für etwa vier Millionen Menschen – jedoch massiv bedroht. Fischfang ist für viele Familien die Haupteinkomensquelle. Doch der Plastikmüll zerstört ihre Fischgründe. Mikroplastik verseucht das Wasser. Viele Flüsse sind so stark mit Abfällen verstopft, dass sie nicht mehr befahrbar sind. Plastik blockiert Bootsmotoren und führt zu tödlichen Unfällen. Jedes Jahr sterben dadurch 2000 Menschen auf dem See.
Fehlender Überblick
Aufgrund mangelhafter Bildung gibt es in der Bevölkerung leider kaum ein Bewusstsein für die Probleme, die der Plastikmüll verursacht. Und kein Wissen, mit welch einfachen, praktischen Mitteln sich Müll vermeiden oder recyceln lässt.
Um das zu ändern, hat der Rotary Club Calenberg-Pattensen gemeinsam mit dem Rotaract Club Muteesa in Uganda ein Bildungsprojekt gestartet. In 40 Workshops an Schulen am Victorisaee wurden etwa 60.000 Schülerinnen und Schüler, 400 Lehrkräfte und etwa 3000 Gemeindemitglieder in der Plastikmüllvermeidung geschult. Mitglieder des Rotaract Clubs Muteesa haben die Trainings durchgeführt. Sie haben aufgeklärt über die Probleme und Alternativen zum Verwenden von Plastik aufgezeigt. An den beteiligten Schulen ist Wissensvermittlung zum Thema Plastikmüll seitdem dauerhafter Bestandteil des Schulunterrichts.
Schulmaterial aus Erlösen
Ziel des Projektes war neben der Wissensvermittlung auch der Aufbau von Strukturen, die eine kreislauforientierte Wirtschaft der Fischereistandorte ermöglichen. Dafür wurden 40 Plastiksammelstellen eingerichtet. Schülerinnen und Schüler, die Plastik sammeln und dort abgeben, bekommen im Austausch Schulmaterial ausgehändigt. Das gesammelte Plastik wird an ein lokales Recyclingunternehmen verkauft. Mit dem Erlös wird das Schulmaterial finanziert.
Das Projekt wurde ermöglicht durch einen District Grant in Höhe von 5000 Euro, auch die Initiative End Plastic Soup, der RC Weilheim und der Rotaract Club Penzberg beteiligten sich finanziell.
Gabriele Arndt-Sandrock (RC Rehburg-Loccum am Kloster) ist ehemalige Pastorin und Kommunikationswirtin. Sie hat viele Jahre in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landeskirche Hannovers gearbeitet. Rotarisch unterwegs ist sie seit zehn Jahren, engagiert sich im Internationalen Dienst als Vorsitzende des Länderausschusses Deutschland- Armenien und seit Juli 2019 als Berichterstatterin für den Distrikt 1800.
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