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Editorial

Die Stadt wird grün

Editorial - Die Stadt wird grün
© Illustration: jessine hein/illustratoren

01.04.2017

Seitdem es die Stadt gibt, ist sie ein Ort der permanenten Veränderung und Entwicklung. Sie ist nicht nur Marktplatz für Waren aus aller Herren Länder, sondern auch Lebensraum für freie Geister. Wo Menschen auf verdichtetem Raum zusammen sind, geht es naturgemäß auch immer wieder um die Frage, wie der gemeinsame Lebensraum gestaltet wird.

Eine Antwort darauf gibt seit einiger Zeit die Urban-Gardening- Bewegung. Waren es am Anfang vor allem alternative Kiez-Aktivisten, die triste Hinterhöfe und öde Brach ächen bep anzten, so geht es heute vor allem um die Frage, wie die bisherige Trennung von Wohnen, Arbeit, Freizeit und Nahrungsgewinnung überwunden werden kann. Für die Stadtsoziologin Christa Müller ist Urban Gardening deshalb auch keine romantische Verklärung des Landlebens, sondern vielmehr Ausdruck der Suche nach einer anderen Stadt. Im Gegensatz zur klassischen Stadtplanung, bei der einzelne Gestalter am Reißbrett ganze Quartiere entwerfen, ist Urban Gardening eine im wahrsten Sinne des Wortes Graswurzelbewegung. Vom Gemüsebeet im eigenen Hinterhof über den groß angelegten Gemeinschaftsgarten bis zur Begrünung grauer Bürgersteige und Fassaden ist alles möglich. Gemacht wird, was den Bewohnern vor Ort gefällt.

Natürlich ist Urban Gardening immer auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Entwicklung insgesamt. So erfasst der Trend zur Gentri zie- rung zunehmend auch das städtische Gärtnern. Das jüngste Beispiel dafür sind nobel gestaltete Dachterrassen mit schweren Sitzmöbeln, stilvoller Beleuchtung, vertikalen Beeten – und einem traumhaften Blick über die umliegenden Dächer. Eher am Stadtrand, wo die Garten ächen zumeist größer sind, breiten sich gerade von Amerika kommend die „She Sheds“ aus – kleine, liebevoll gestaltete Hütten für die moderne Großstädterin. Mehr zum Thema lesen Sie ab Seite 38.

Die Special Olympics sind die weltweit größte Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung.

Als einzige vom IOC o ziell anerkannte Organisation dürfen sie den Ausdruck „Olympics“ nutzen. Neben dem sportlichen Wettstreit soll durch die Special Olympics auch die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft verbessert werden.

Vom 14. bis 25. März fanden in Schladming die 11. Winterspiele der Special Olympics statt. Maßgeblich unterstützt wurden die Veranstalter durch die österreichischen Rotarier – mehr als die Hälfte der Clubs beteiligte sich an der Unterbringung und Betreuung der Athleten. Hubert Nowak erzählt ab Seite 12 von beeindruckenden Momenten
an und auf den Ski-Pisten und Eislau ächen in Schladming, Ramsau und weiteren Orten. Im Anschluss daran erläutert Bernhard Conradsdie Bedeutung von Sport für geistig beeinträchtigte Menschen.

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René Nehring

Chefredakteur