Brief des Präsidenten
Liebe Freundinnen und Freunde in Rotaract und Rotary,
Rotary wird einladender und vielfältiger
wir alle wissen, welches Potenzial Rotary zur Veränderung hat. Doch fast überall sind Menschen außen vor geblieben, um die wir uns nicht genug bemüht haben. Der RI-Zentralvorstand ist sehr bestrebt, Rotary einladender und vielfältiger zu machen. Dazu haben wir eine Arbeitsgruppe zur Förderung von Vielfalt, Gleichbehandlung und Inklusion eingerichtet, um Clubs bei der Gewinnung neuer Mitglieder zu unterstützen. Wir wünschen uns, dass potenzielle Mitglieder unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Alter oder anderen Faktoren angesprochen werden. Dies wird uns helfen, den Wandel zu beschleunigen, den wir brauchen. Die Wahl von Jennifer E. Jones zur Rotary-Präsidentin für 2022/23 – der ersten Frau an der Spitze unserer Organisation – ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.
Aber es sind natürlich letztlich die Clubs, die an der Basis Integration und Vielfalt vorantreiben. Alia Ali arbeitet im Vorstand des Big West Rotaract Multidistrikts. Sie ist eine ehemalige Teilnehmerin an Rotary Youth Leadership Awards und ehemalige Präsidentin des Rotaract Clubs Surrey-Newton (British Columbia, Kanada). Hier legt sie uns ihre Perspektive dar.
Alia Ali erzählt
Ich erinnere mich noch gut daran, wie erleichtert ich war als ich vor vier Jahren am RYLA-Seminar teilnahm. Endlich hatte ich meine Gruppe von Menschen gefunden, die genauso fühlten wie ich. Überall auf der Welt spricht Rotary auf die gleiche Weise die Herzen an. Wir werden dort aktiv, wo andere sich durch die Größe eines Problems entmutigen lassen.
In diesem Geist sollten wir stets handeln. Rassismus, Vorurteile und Diskriminierung existieren in jedem Land, in jeder Stadt und in jedem Menschen. Wie können wir sie ausmerzen?
Als DEI-Beraterin (diversity, equity and inclusion) helfe ich Organisationen, mithilfe von Empathie und Einfühlungsvermögen eine Organisationskultur zu schaffen, die jedermann und -frau einbezieht und befähigt – und dadurch anzieht. Wenn wir mit anderen
mitfühlen, als wären sie wir selbst, können sich keine Vorurteile in unseren Herzen halten. Wir können unsere Vier-Fragen-Probe mit den Augen der Empathie sehen: Wird es Freundschaft und guten Willen fördern? Mit allen, einschließlich Frauen? Ist es fair und dient es dem Wohl der Menschen jeden Alters? Wer trifft die Entscheidungen, die Sie nicht treffen?
Ich musste eine sehr schwere Entscheidung zwischen Rotary und meiner Religion treffen, als eine RI Convention während unseres Fastenmonats Ramadan stattfand. Ich musste mich fragen: Wenn wir fordern, dass etwas fair und nützlich für alle Beteiligten sei, traf das nicht für Muslime zu? Würde eine Convention jemals zu Ostern abgehalten? Nur indem wir uns schwierigen Fragen stellen, können wir die Arbeit an einem inklusiven und vielfältigen Rotary beginnen.
Wir verbinden schon so viele Menschen in aller Welt. Stellen Sie sich nur die Möglichkeiten vor, wenn wir noch viele mehr einbeziehen könnten. Das ist die Zukunft von Rotary, die ich sehen möchte. Eine Zukunft, in der wir überzeugend in unserem Handeln sind, unaufhaltbar in unserer Mitmenschlichkeit – und zielgerichtet in den Veränderungen, die wir anstreben.
Großes Herz
Rotary hat ein großes Herz. Wenn wir unsere Türen weiter öffnen, können wir viele interessante Menschen mit neuen Ansichten und Perspektiven finden. Wir haben schon jetzt eine ganze Reihe von Clubs mit ganz unterschiedlichen Stilen, Kulturen und Angeboten. Und die, die sich in einem bestimmten Club nicht genug willkommen fühlen, sind vielleicht gute Kandidaten für Clubs, die auf anderen Modellen basieren. Es ist wichtig, dass wir bei unserer Auswahl darauf achten, dass jedes neue Mitglied gut zu seinem Club passt – und umgekehrt. Rotary eröffnet Möglichkeiten – auch durch seine Vielfalt.
Holger Knaack
Präsident Rotary International
Reden und Aktuelles von RI-Präsident Holger Knaack auf rotary.org/office-president