Liebe Freundinnen und Freunde in Rotaract und Rotary,

im Rückblick auf 2020 wird mir bewusst, wie sehr sich unser Leben in diesem Jahr verändert hat. Die globale Covid-19-Pandemie hat so vielen von uns Schmerz und Verlust gebracht. Und alles hat sich für uns geändert: unser tägliches Leben, unser familiärer Alltag, unsere Arbeit. Trotzdem haben wir auch dieses schwere Jahr gemeistert – nicht im Alleingang, sondern indem wir uns gegenseitig unterstützt haben. So wie wir das immer in Rotary tun. Und das macht mich jedes Jahr wieder stolz auf unsere Organisation. Ich werde 2020 nicht nur als ein Jahr der Herausforderung, sondern auch unserer Stärke in Erinnerung behalten. Die Pandemie hat uns nicht aufgehalten. Wir haben Hindernisse überwunden, neue Wege der Vernetzung untereinander und des gemeinsamen humanitären Dienstes gefunden. Projekte werden online abgewickelt, Spendenarbeit geschieht virtuell. Ich möchte an dieser Stelle auch zwei andere Rotarier zu Wort kommen lassen, wie sie dieses Jahr – und die neue Stärke von Rotary – erlebt haben.

Liza Larson erzählt

Als die Pandemie alles lahmlegte, war unser Club gut vorbereitet, denn wir boten bereits vorher digitale Unterstützung an – auch international. Gemeinsam mit vierzehn anderen Amerikanerinnen aus mehreren Rotary Clubs boten wir auf WhatsApp Beratungen für Unternehmerinnen in Costa Rica an, um ihnen beim Aufbau ihres Ökotourismusunternehmens RETUS zu helfen. Das Projekt ist stetig gewachsen: 30 Rotarierinnen stellen nun Beratung und Hilfe für die RETUS-Website und soziale Medien bereit. Vor allem aber bauen wir weiterhin Beziehungen auf und stärken diese Frauen, damit sie ihr Leben selbst verändern können. Und wir tun all das online. Ich konnte zum Beispiel einer der Frauen, Rosa, dabei helfen, eine Präsentation für eine internationale Online-Konferenz auf Englisch vorzubereiten. Auch wenn unser Engagement für die Frauen in Costa Rica noch einige praktische Hands-on-Aktivitäten erfordert, mussten die meisten Aktionen nicht in Person durchgeführt werden.— Liza Larson, Rotary E-Club Engage and Rotary Club of Plano East, Texas

Blessing Michael erzählt

Ich war Präsidentin meines Clubs, als die Covid-19-Pandemie begann, und viele Mitglieder hatten noch kein Zoom. Beim ersten Zoom-Meeting waren nur zehn unserer 53 Mitglieder präsent. Ich dachte mir, dass es hilfreich wäre, Gastredner aus der ganzen Welt zu gewinnen, um das Interesse und Engagement unserer Mitglieder besser aufrechterhalten zu können. Viele rotarische Persönlichkeiten, ein Rotary Peace Fellow, sogar unser Präsident Holger Knaack, folgten meiner Bitte und trafen sich virtuell mit unserem Club. Die Präsenz verbesserte sich stetig und wir konnten sogar unsere Ausgaben senken, weil die Mahlzeiten für die Treffen wegfielen. Einige Mitglieder, die außerhalb unserer Stadt arbeiten und oft nicht anwesend sein konnten, waren nun wieder viel mehr eingebunden. Die Registrierung unserer Meetings bei „Mein Rotary“ verbesserte unsere Kontakte mit Clubs in aller Welt, und bei dem gemeinsamen Meeting mit Präsident Holger hatten wir über 300 weitere Besucher. Wir konnten auch unsere Spendenleistung verbessern, da nicht nur unsere Mitglieder, sondern auch Besucher unsere Projekte unterstützten. Um weiterhin flexibel für alle zu sein, bieten wir nun Hybrid-Meetings an. Insgesamt muss ich also sagen, dass für mich 2020 ein gutes Jahr in Rotary war, da wir so viele neue Freunde gefunden haben. — Blessing Michael, Rotary Club of Port Harcourt North, Nigeria.