Reformation
Liebe Leserin, lieber Leser,
große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Im Jahre 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung derjenigen 95 Thesen, mit denen der Augustinermönch Martin Luther in Wittenberg zunächst nur die Ablasspraxis der damaligen katholischen Kirche kritisieren wollte – und dennoch eine weltweite Bewegung auslöste, die unter dem Namen Reformation weit mehr als nur die Kirche erneuerte.
Zur Vorbereitung auf das große Jubiläum legte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Mitte Mai den Grundlagentext „Rechtfertigung und Freiheit. 500 Jahre Reformation“ vor, der „wesentliche theologische Einsichten der Reformation im aktuellen Kontext“ erläutert und sich gleichermaßen an Theologen und Laien richtet. Dabei geht es dem Autorenkreis um den Berliner Theologen Christoph Markschies vorwiegend darum zu zeigen, „inwiefern die religiösen Einsichten der Reformation auch eine Antwort auf Fragen heutiger Menschen darstellen“.
Damit ist die Debatte über die Aktualität der Reformation, die bis dato vorwiegend in evangelischen Akademien und auf Kirchentagssymposien geführt wurde, für eine breitere Öffentlichkeit eröffnet. Das Rotary Magazin greift diese Anregung auf und beteiligt sich mit dieser Ausgabe an der Diskussion gleich von Beginn an. Schließlich war die Reformation weit mehr als ein religiöses Ereignis, erfasste die Welle der Erneuerung in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch die Kunst, die Architektur, die Wissenschaften und nicht zuletzt auch das politische Leben.
Die Frage, wie aktuell die Reformation heute noch (oder wieder) ist, berührt zahlreiche Aspekte: Haben zum Beispiel zentrale Begriffe der lutherschen Theologie wie „Rechtfertigung“ oder die „Freiheit eines Christenmenschen“ überhaupt noch eine Bedeutung für unsere Gegenwart? Oder handelt es sich bei dem bevorstehenden Jubiläum bloß um einen jener vielen Gedenktage, um die herum sich in unserem Lande mittlerweile eine emsige Event-Routine etabliert hat? Eine ebenso spannende Frage ist, wie und mit wem das Jubiläum eigentlich begangen werden soll. Schließlich stehen 500 Jahre Reformation auch für ein halbes Jahrtausend Spaltung der abendländischen Kirche. Und kann man Katholiken oder Juden angesichts zahlreicher unsäglicher Äußerungen Luthers über sie überhaupt dazu einladen, an die Reformation zu erinnern oder diese gar mitzufeiern?
Diesen und weiteren Fragen widmen sich die Beiträge im Titelthema dieser Ausgabe (ab Seite 28). Sie sind ausdrücklich keine Auseinandersetzung mit dem Grundlagentext der EKD, sondern enthalten vielmehr eigenständige Gedanken zur Aktualität der Reformation oder auch Anmerkungen zum gegenwärtigen Stand der Vorbereitungen auf das Jubiläum im Jahre 2017. Wer die Beiträge aufmerksam liest, wird feststellen, dass darin zahlreiche wichtige Aspekte nicht enthalten sind (wie zum Beispiel die eben bereits angedeuteten Äußerungen Luthers über die Juden). Das vorliegende Heft ist – wie auch das Büchlein „Rechtfertigung und Freiheit“– lediglich der Auftakt zu einer hoffentlich spannenden Diskussion in den kommenden Jahren, an der sich das Rotary Magazin immer wieder beteiligen wird.
Zur Vorbereitung auf das große Jubiläum legte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Mitte Mai den Grundlagentext „Rechtfertigung und Freiheit. 500 Jahre Reformation“ vor, der „wesentliche theologische Einsichten der Reformation im aktuellen Kontext“ erläutert und sich gleichermaßen an Theologen und Laien richtet. Dabei geht es dem Autorenkreis um den Berliner Theologen Christoph Markschies vorwiegend darum zu zeigen, „inwiefern die religiösen Einsichten der Reformation auch eine Antwort auf Fragen heutiger Menschen darstellen“.
Damit ist die Debatte über die Aktualität der Reformation, die bis dato vorwiegend in evangelischen Akademien und auf Kirchentagssymposien geführt wurde, für eine breitere Öffentlichkeit eröffnet. Das Rotary Magazin greift diese Anregung auf und beteiligt sich mit dieser Ausgabe an der Diskussion gleich von Beginn an. Schließlich war die Reformation weit mehr als ein religiöses Ereignis, erfasste die Welle der Erneuerung in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch die Kunst, die Architektur, die Wissenschaften und nicht zuletzt auch das politische Leben.
Die Frage, wie aktuell die Reformation heute noch (oder wieder) ist, berührt zahlreiche Aspekte: Haben zum Beispiel zentrale Begriffe der lutherschen Theologie wie „Rechtfertigung“ oder die „Freiheit eines Christenmenschen“ überhaupt noch eine Bedeutung für unsere Gegenwart? Oder handelt es sich bei dem bevorstehenden Jubiläum bloß um einen jener vielen Gedenktage, um die herum sich in unserem Lande mittlerweile eine emsige Event-Routine etabliert hat? Eine ebenso spannende Frage ist, wie und mit wem das Jubiläum eigentlich begangen werden soll. Schließlich stehen 500 Jahre Reformation auch für ein halbes Jahrtausend Spaltung der abendländischen Kirche. Und kann man Katholiken oder Juden angesichts zahlreicher unsäglicher Äußerungen Luthers über sie überhaupt dazu einladen, an die Reformation zu erinnern oder diese gar mitzufeiern?
Diesen und weiteren Fragen widmen sich die Beiträge im Titelthema dieser Ausgabe (ab Seite 28). Sie sind ausdrücklich keine Auseinandersetzung mit dem Grundlagentext der EKD, sondern enthalten vielmehr eigenständige Gedanken zur Aktualität der Reformation oder auch Anmerkungen zum gegenwärtigen Stand der Vorbereitungen auf das Jubiläum im Jahre 2017. Wer die Beiträge aufmerksam liest, wird feststellen, dass darin zahlreiche wichtige Aspekte nicht enthalten sind (wie zum Beispiel die eben bereits angedeuteten Äußerungen Luthers über die Juden). Das vorliegende Heft ist – wie auch das Büchlein „Rechtfertigung und Freiheit“– lediglich der Auftakt zu einer hoffentlich spannenden Diskussion in den kommenden Jahren, an der sich das Rotary Magazin immer wieder beteiligen wird.