Liebe rotarische Freunde!

Zwischen einem Problem und einer Herausforderung besteht ein himmelweiter Unterschied. Eine Honigbiene, die allein einer Riesenhornisse gegenübersteht, hat ein Problem. Aber wenn sie sich der Hornisse mit einem Schwarm anderer Bienen nähert, dann hat die Hornisse ein Problem.

Diese Naturwahrheit ist auch ein menschliches Dilemma. Wenn ich mit einer Situation konfrontiert bin, die größer ist als meine Ressourcen, dann kann man sie als Problem bezeichnen. Wenn jedoch die Ressourcen, über die ich verfüge, größer sind als die Situation, dann ist sie nur eine Herausforderung. Manchmal überschätzen wir unsere Probleme und unterschätzen unsere Fähigkeit, sie zu überwinden.

Die Covid-19-Pandemie schien eine Situation zu sein, die die Rotary Foundation überfordern könnte. Das haben wir aber zu keinem Zeitpunkt zugelassen. Bis zum 4. Juni haben wir 208 Disaster Response Grants von insgesamt 5,2 Millionen Dollar und 169 neue Global Grants von 13,8 Millionen Dollar finanziert – innerhalb von drei Monaten. Wir konnten die großzügigen Spenden unserer Mitglieder mit Foundation-Mitteln und oft auch mit anderen Finanzmitteln ergänzen, um Projekte größer und wirkungsvoller zu machen.

Wir haben uns nie von der Pandemie überwältigen lassen. Die Geschichte zeigt, dass Rotarier ganz besondere Menschen sind – Visionäre und Idealisten mit großen Träumen von einer besseren Welt. Gleichzeitig sind wir belastbar und in der Lage, Herausforderungen zu meistern, denen andere erliegen könnten. Während des Lockdowns waren wir nicht untätig. Wir haben weiterhin Spenden gesammelt, Projekte durchgeführt und uns bewusst gemacht, dass sich unser Anliegen nicht geändert hat – Menschen in Not zu helfen. Nur die Methoden haben sich geändert. Die Vorbereitung und Durchführung der Projekte hat sich geändert. Wie wir über unsere Tätigkeit berichten, hat sich geändert. In den 100 Jahren ihres Bestehens hat die Rotary Foundation viele Stürme erlebt und überstanden – einige davon waren schwach, andere hatten verheerende Folgen für die Welt. Die Stärke, Opferbereitschaft und das Mitgefühl der Rotarierinnen und Rotarier und ihr unermüdlicher Einsatz geben mir die Überzeugung, dass die Foundation auch in Zukunft mit neuer Hoffnung und Inspiration in die Zukunft blicken wird.

Unsere Foundation wird noch stärker und robuster aus dieser Pandemie hervorgehen, solange wir alle weiterhin auf sie vertrauen und an sie glauben.

K.R. Ravindran
Vorsitzender der Foundation-Trustees