Titelthema
Rotarier und ihre Tattoos

Wir haben Dutzende rotarische Vereinigungen auf der ganzen Welt gefragt, ob ihre Mitglieder Tattoos tragen. Die überzeugendste Antwort kam von den Philippinen
Ralph M. Danna (RC Dachau)
Unser Titelbild zeigt seinen rechten Oberschenkel. Er ließ sich das Mark of Excellence und die Vier-Fragen-Probe im Jahr 2023 bei Tante Käthe Tattoo in Aichach stechen. Sein Antrieb: „Ich glaube an die Grundsätze von Rotary. Das Tattoo ist eine tägliche Erinnerung, nach ihnen zu leben.“
Rotary Club QC Big Bike Riders
Erster Themenclub der Philippinen, Distrikt 3780. Der Club ist Gründungsmitglied der International Fellowship of Motorcycling Rotarians Philippines. / Fotos von Joy Hermogenes

Roderick Alexis
Lindayag Past-Präsident und Film- und Fernsehregisseur
Sein Tattoo zeigt eine Kombination aus Tiger, Löwe und Adler und symbolisiert die Stärke, die nötig ist, um anderen selbstlos zu dienen. Wie Clubfreund Alfred trägt auch er das Symbol „Gott ist größer als alles“.

Alfred Geoffrey Carandang
Gründungspräsident und Architekt
Sein Tattoo symbolisiert seinen Triumph über die Coronapandemie, die ihn und seine Familie tief getroffen hat. Das Motiv steht für seine Familie, wobei die Strahlen, die die Erde umgeben, seine Liebe zu den Philippinen symbolisieren. Die Vögel stehen für seine Töchter, seine Anker. Die Funken stehen für geliebte Menschen, die verstorben sind und unvergessen bleiben. Die Berge und „Gott ist größer als alles“ spiegeln seinen Glauben wider, inspiriert von Bibelvers Römer 8, 28.

Reego Soriano
Grafiker und Inhaber eines Bekleidungsunternehmens
Eines seiner bemerkenswerten Tattoos ehrt die 33 Männer, die den Rotary Club 2019 gegründet haben. Es symbolisiert ihre Stärke und Kameradschaft.
Buchtipp: Human Marks
Tattoos sind zu einem fast selbstverständlichen Kennzeichen unserer heutigen Gesellschaft der Singularitäten geworden. Sie verkörpern Individualität und Identität ihrer Träger ebenso wie deren Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen und Haltungen. Doch nicht nur die soziale Akzeptanz der Tattoos ist in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsen, sondern auch ihre Bedeutung für die moderne Körperkunst, zu deren wichtigsten Ausdrucksformen sie inzwischen zählen. Aus dem uralten Bedürfnis der Menschen, ihren Körper zu markieren, ist eine Form der künstlerischen Zwiesprache erwachsen, bei der es weniger darum geht, Tätowierungen auf die Ebene etablierter Kunst zu heben, als diese mit der besonderen Welt der Tattoostudios und deren ästhetischen wie sozialen Strategien in Verbindung zu bringen. Wer einen Einblick in diese so alte wie neue Welt der Körperkunst gewinnen möchte, kann dies in einem opulenten Band über Human Marks und die Bedeutung des Tätowierens für die Gegenwartskunst tun, aus dem zwei Fotos in der Titelgeschichte der Printausgabe zu sehen sind: Seite 36 und Seite 48.
Human Marks. Tattooing in Contemporary Art
Hirmer Verlag 2025, 280 Seiten mit150 Abbildungen, 55 Euro
