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Rotarischer Vielflieger

300.000 Flugmeilen für Rotary

Rotarischer Vielflieger - 300.000 Flugmeilen für Rotary
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Hannes F. Dürr war in der Luftfahrtbranche tätig und verbrachte während seiner beruflichen Jahrzehnte viel Zeit im Flugzeug. Allein für Rotary hat der Vielflieger mehr als 300.000 Flugmeilen zurückgelegt und 17 Conventions besucht. Seine große Liebe galt viele Jahre lang der Concorde, mit der er insgesamt 37 Flüge genoss 

Verena Hahn-Oberthaler01.11.2025

Getreu meinem Motto ‚Enjoy Rotary‘ habe ich durch die Jahrzehnte, wo immer es möglich war, auf meinen beruflichen Stationen auch Rotary Clubs besucht. Ich konnte sogar auf der Osterinsel drei Monate nach der Charterfeier des dortigen Clubs mit dem Präsidenten Banner tauschen“, ist Dürr, selbst Gründungsmitglied des RC Schärding, auf diesen ungewöhnlichen Clubbesuch heute noch stolz. Denn auf Rapa Nui, wie die Insel korrekt heißt, befindet sich im Umkreis von 4000 Kilometern der einzige Rotary Club weit und breit.

17 Conventions: 2005 in Chicago anlässlich „100 Jahre Rotary“


Acht Tage, acht Clubs

Eine besondere Tour um die Welt hat sich Dürr im Weltverständigungsmonat Februar 1993 vorgenommen. „Acht Tage, acht Clubbesuche – das war durchaus herausfordernd zu planen.“ Die Tour führte Dürr von seiner Heimatstadt Schärding über München, London, Neu-Delhi, Hongkong, Hawaii, San Francisco, New York und schließlich über München wieder nach Schärding zurück. In Neu-­Delhi wollte der Kulturinteressierte das Taj Mahal besuchen und charterte sich kurz nach der Landung um 2 Uhr früh ein Taxi, um noch vor Sonnenaufgang vor Ort zu sein. Ein passendes Rotary-Meeting ließ sich dann dort aber nicht finden. „Somit organisierte ich mir das Taxi retour, um rechtzeitig zum Mittagsmeeting im Hotel Sheraton in Neu-Delhi zu sein“, so Dürr mit einem Augenzwinkern.

Direkt nach dem Meeting machte er sich auf den Weg zum Flughafen, um nach Hongkong weiterzufliegen. „In Hongkong landete man noch auf dem berüchtigten Flughafen Kai Tak mitten in Kowloon. Dafür benötigten die Piloten eine spezielle Zulassung und die Passagiere gute Nerven, denn die Fernsehantennen der Wohnhäuser schienen fast das Fahrwerk zu streifen“, erinnert sich Dürr. Die Tour um die Welt in Richtung Osten bedeutet oft Nachtflüge, spart aber das Hotelzimmer und erlaubt einen vollen Tag vor Ort. Retour von Amerika nach Europa über den Atlantik flog man damals noch in drei Stunden mit der Concorde. Dürr: „Das war immer wieder ein Erlebnis, hoch oberhalb aller anderen Flugzeuge die Welt ohne Wolken mit erkennbarer Erdkrümmung, tiefblauem Himmel mit mehr als doppelter Schallgeschwindigkeit zu bestaunen.“

Während diesen Sommer die Rotary Convention nach Calgary zurückgekehrt ist, erinnert sich Hannes F. Dürr noch lebhaft an die erste Convention im kanadischen Calgary im Jahr 1996. „25.000 Rotarier waren zu Gast in einer Stadt, die damals vielleicht etwas mehr als 500.000 Einwohner zählte. Wir waren privat bei rotarischen Familien untergebracht, alles war sehr familiär“, so Dürr. Calgary war aber bei Weitem nicht die einzige Convention, auf der der Vielreisende zu Gast war. Insgesamt hat Dürr in 21 Jahren noch weitere 16 Conventions besucht, unter anderem jene in Brisbane, in Indianapolis oder jene 2005 in Chicago zum Jubiläum des 100-jährigen Bestehens von Rotary. Ein blinder Fleck auf der persönlichen rotarischen Landkarte sei allerdings die Antarktis geblieben, zweimal hat schlechtes Wetter eine Landung verhindert.

Hannes Dürr hinter dem Schreibtisch des RI-Präsidenten


Besuch beim Rotary Club #1

Manche Clubbesuche prägen sich mehr ein als andere: „Ich nahm am vorletzten Meeting des Rotary Clubs #1 im legendären Clublokal von 1905 teil. Kurz darauf wurde das Haus geschliffen und nicht einmal die historische Messingtafel des Clubs wurde auf­be­wahrt“, so Dürr. Mehrfach hat Dürr auch den RI-Hauptsitz in Evanston besucht. „In Evanston hatte man – für manche Teile der USA eher unüblich – die Pistole abzulegen. Begrüßt wird jeder Besucher mit der passenden Nationalfahne“, so Dürr. Auch hinter dem Schreibtisch des RI-Präsidenten in Evanston konnte Dürr, der 23 Jahre lang in seinem Club für den Internationalen Dienst zuständig war, mehrmals Platz nehmen.

Interessant sei auch der Besuch beim Rotary Club #2 in San Francisco gewesen. „Dort habe ich erlebt, dass sich bei Tisch Rotarier gegenseitig bekannt machten, obwohl sie seit Jahren im gleichen Club Mitglieder waren, was bei über 300 Mitgliedern des RC San Francisco aber auch kein Wunder ist.“ Dürr, der als seine rotarischen Mentoren Governor Willibald Egger und RI-Direktor Peter Krön nennt, wurde auf der Bühne korrekterweise als „Austrianer“ und nicht als Australier begrüßt, und es wurde die österreichische Fahne aufgezogen.

Die meisten Meetings hat Dürr dennoch in seinem Heimatclub, dem RC Schärding, besucht. Als Ehrenmitglied des Partnerclubs Obermain und Gründungsbeauftragter des RC Wallersee-Neumarkt (gechartert 2001 während seiner Zeit als Assistant Governor) verbindet Dürr auch eine enge Beziehung zu diesen Clubs. Dass auch auf privaten Urlaubsreisen das Clubverzeichnis stets wichtige Orientierung gewesen ist, verwundert wenig. „Schließlich ist ein Hotel, in dem ein Rotary Club tagt, oft die beste Wahl vor Ort am anderen Ende der Welt“, so Dürr.

 



17 besuchte Conventions:

1993: Melbourne

1994: Taipeh

1995: Nizza

1996: Calgary

1997: Glasgow

1998: Indianapolis

1999: Singapur

2001: San Antonio

2002: Barcelona

2003: Brisbane

2004: Osaka

2005: Chicago

2006: Malmö & Kopenhagen

2007: Salt Lake City

2008: Los Angeles

2010: Montreal

2014: Sydney

Verena Hahn-Oberthaler
Verena Hahn-Oberthaler ist Publizistin und seit 2006 Rotarierin beim RC Perg (Oberösterreich) und war bereits für die Öffentlichkeitsarbeit des Distrikts 1920 zuständig. In ihrem Club ist sie als Foundationbeauftragte tätig und für den Internationalen Dienst zuständig. Seit 2020 bekleidet sie das Amt des Distriktberichterstatters. www.rubicom.at