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Mauerfall

Schlaglichter der Teilung

Wieland Führ15.10.2009

4.–11.2.1945 Konferenz von Jalta, auf der das „Londoner Protokoll“, das die Aufteilung des Deutschen Reiches nach dem Ende des Krieges vorsieht, bestätigt wird

8.5/9.5.1945 Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht Juli 1945 Die vier Besatzungszonen sind eingenommen

17.7–2.8.1945 Potsdamer Konferenz. Die USA, die UdSSR und Großbritannien handeln die Nachkriegsordnung in Deutschland aus.

4.12.1946 Die sowjetische Militärverwaltung sperrt in Abstimmung mit den Westalliierten die Demarkationslinie zu den westlichen Zonen

24.6.1948–12.5.1949 Berlin- Blockade durch die UdSSR

23.5.1949 Das Grundgesetz der BRD tritt in Kraft

7.10.1949 Gründung der DDR

26./27.5.1952 Mit dem Deutschlandvertrag und dem Vertrag über die Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft beginnt die Westintegration der Bundesrepublik

26.5.1952 „Verordnung des Ministerrates der DDR über Maßnahmen an der Demarkationslinie der Deutschen Demokratischen Republik und den westlichen Besatzungszonen“. Die am selben Tag erlassene Polizeiverordnung legt die Regelungen für die innerdeutsche Grenze fest, die in den wesentlichen Grundzügen bis 1989 bestehen bleibt, und bildet die Grundlage für die nachfolgende Errichtung der Grenzsperranlagen an der innerdeutschen Grenze. Berlin bleibt vorerst eine offene Stadt.

11.12.1957 Einführung des Straftatbestandes „Republikfl ucht“ in der DDR. In den Jahren der Teilung verlassen etwa 3,8 Millionen Menschen Ostdeutschland.

27.11.1958 „Chruschtschow- Ultimatum“: Die UdSSR verlangt für West-Berlin den Status einer „freien Stadt“.

13.8.1961 Sperrung der Sektorengrenzen zu West-Berlin seitens der DDR und Beginn des Mauerbaus. Bis 1989 erfolgt die fortwährende Perfektionierung der innerdeutschen Grenze mit Mauern, Gräben, Zäunen, Stacheldraht, Minen, Lichttrassen, Selbstschussanlagen, Wachtürmen und Hundelaufanlagen, die gegen die eigene Bevölkerung gerichtet sind. Die Grenzsoldaten sind zum Schusswaffeneinsatz verpfl ichtet.

24.8.1961 Zum ersten Mal wird ein Flüchtling an der Berliner Sperranlage von DDR-Grenzposten erschossen. Bis 1989 sterben 137 Menschen an der Berliner Mauer, an der innerdeutschen Grenze über 700, die meisten davon bei der Flucht über die Ostsee.

3.6.1972 Das Viermächteabkommen tritt in Kraft. Unterzeichnung des Grundlagenvertrags zwischen der Bundesrepublik und der DDR.

9.11.1989 Die DDR öffnet die Grenze zu West-Berlin und zur Bundesrepublik.

3.10.1990 Beitritt der DDR zur Bundesrepublik.

Wieland Führ
Wieland Führ (RC Naumburg) ist Museologe und Historiker. Bisher erschienen von ihm zahlreiche Veröffentlichungen und Bücher zur Regionalgeschichte sowie zur Kultur- und Kunstgeschichte in Mitteldeutschland, darunter „Berliner Mauer und innerdeutsche Grenze“ (Imhof 2009) und „Naumburg“ (2011).