Rotary Aktuell
Signale aus Köln
Die Frühjahrstagung des DGR zeigte, wie viel Gestaltungskraft in Rotary steckt. Die Zwischenbilanz der Ukraine-Task-Force beeindruckt.
Es sind die großen Krisen wie die Hochwasserkatastrophe aus dem Juli vergangenen Jahres und der derzeitige Krieg gegen die Ukraine, in denen sich die ganze Stärke von Rotary zeigt. Das verdeutlichte der Bericht der unmittelbar nach Ausbruch des Krieges vom Vorsitzenden des Deutschen Governorrats (DGR) Frank Meik eingerichteten Task-Force auf seiner Frühjahrstagung in Köln Anfang April: Satte 880.000 Euro waren bis dahin auf das beim Rotary Gemeindienst Deutschland (RDG) eingerichtete Spendenkonto eingegangen. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe (21. April) stieg die Summe auf eindrucksvolle 1,03 Millionen Euro, wovon 720.000 Euro bereits ausgegeben wurden.
Bis zu 15.000 Euro pro Club
Jeder Rotary Club kann für sein geplantes Ukraine-Hilfsprojekt, ganz gleich, ob es sich um einen Versorgungstransport, um humanitäre Hilfe oder ein Projekt anderer Art handelt, bei einem Eigenanteil von 20 Prozent einen Zuschuss in Höhe von bis zu 10.000 Euro beantragen – sofern das Vorhaben gut begründet wird. Darüber hinaus können ohne Begründung und Eigenanteil Anträge eingereicht werden, um Zuschüsse in Höhe von 1000 bis maximal 5000 Euro zu bekommen, wenn das geplante Projekt aus der Ukraine geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Deutschland zugutekommt. Ein Club kann also zwei Anträge stellen und sich für seine Hilfsprojekte bis zu 15.000 Euro aus diesem Topf sichern. Um Spenden auf das RDG-Konto unter dem Stichwort „Humanitäre Hilfe Ukraine P2481“ mit der IBAN DE80 3007 0010 0394 1200 00 wird weiterhin gebeten. Alle Antragsformulare sowie Informationen zu rotarischen Hilfsprojekten gibt es unter rotary-fuer-ukraine.de.
Ein Schwerpunkt der Tagung war das Thema „Kommunikation nach innen und außen und die Anforderungen der Zukunft“, insbesondere im digitalen Bereich. Rotary muss auch in der Gesellschaft stärker wahrgenommen werden. „Tue Gutes und rede darüber, heißt das Motto“, sagte Meik. Dazu gehören die direkten Hilfsmaßnahmen über die Task-Force bei der Hilfe für die Flutopfer ebenso wie die neue Task-Force für die Kriegsopfer, die belegen, dass Rotarier in Deutschland „People of Action“ sind. Zur Neuausrichtung gehören auch die Darstellung der Leistungen von Rotary in den Gemeindienstprojekten und die distriktübergreifende Projektzusammenarbeit der Rotarier in Deutschland. Insgesamt wurde sehr vieles auf den Weg gebracht, unter anderem gibt es in Reinhard Fröhlich auch einen Pressesprecher des Deutschen Governorrates.
Mitreden bei der RI-Neuausrichtung
Die von Rotary International geplanten Veränderungen an den 70 Jahre alten Strukturen sollen aktiv mitgestaltet werden. „Die Zeiten haben sich gewandelt, gerade im gesellschaftlichen und technologischen Bereich. Deren Auswirkungen auf das rotarische Miteinander und Handeln sind offensichtlich“, sagte Armin Staigis, erfolgreicher Antragsteller und Leiter des Planungsausschusses. Die Zeit für Veränderungen sei reif, was RI mit dem Ansatz „Shaping Rotary’s Future“ erkannt hat. Bei diesen Zukunftsüberlegungen wollen die Rotarier im deutschsprachigen Raum aktiv mitwirken, gerade weil es zukünftig zu regional differenzierten Ansätzen kommen soll. Der Planungsausschuss des DGR soll dann mögliche Konzepte entwickeln und einen Test vorbereiten. Und obwohl der DGR-Vorsitzende Frank Meik noch bis zum Ende des rotarischen Jahres im Amt bleibt, übergab er am Ende der Veranstaltung vor 70 Tagungsteilnehmern (davon 42 vor Ort) symbolisch den Staffelstab an seinen Nachfolger. Thomas Meier-Vehring, derzeit Governor in D1900, wird dem DGR ab dem 1. Juli für ein Jahr vorsitzen.