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Israel und Palästina

Sommerprogramm bringt Teenager einander näher

11.02.2015

Das Sommerprogramm der Organisation "Hands of Peace" gibt jedes Jahr jüdischen und palästinensischen Jugendlichen aus Israel die Möglichkeit, einander besser kennenzulernen und Vorurteile abzubauen. 18 Tage lang nehmen die Teenager in Chicago und San Diego zusammen mit amerikanischen Jugendlichen verschiedener Religionen an gemeinsamen Dialogen und Team-Building-Übungen teil, in denen sie mehr über andere Kulturen und Religionen erfahren und neue Einblicke in den Nahostkonflikt erhalten.

Ziel des Programms ist es, dass die jungen Teilnehmer das Gelernte nutzen, um in ihrem Alltagsleben und in ihren Gemeinwesen Frieden vorzuleben. Eine der Übungen während des Programms ist eine Portraitstunde. Die Teilnehmer malen sich dabei gegenseitig. "Es hilft ihnen zu verstehen, dass wir alle nur Menschen sind, und sie fangen an, Respekt und Vertrauen aufzubauen", so Kelly Mellos vom Rotary Club Encinitas Coastal in Kalifornien, einem der Förderer des Programms. Einbindung von Rotary Während des Programms leben die jungen Teilnehmer bei Gastfamilien, darunter einigen Rotary-Familien. Rotarier engagieren sich auch während des Programms als freiwillige Helfer und bringen sich bei Foren, Seminaren und anderen Events ein.

Finanziell unterstützt wird das Programm durch die Rotary Clubs Encinitas Coastal und La Jolla Golden Triangle in Kalifornien sowie den Rotary Club Glenview-Sunrise in Illinois. "Die Begegnung untereinander verändert das Leben dieser Kinder", sagt Gail Tatsuda vom Rotary Club Glenview-Sunrise bei Chicago, eine der Gastmütter im Programm. Sie selbst ist Jüdin und nahm bereits muslimische Kinder auf, mit denen sie teilweise bis heute eine enge Freundschaft verbindet. Einmal hörte ich, wie eines der Kinder ein anderes fragte: "Wenn Du mich an einem Grenzübergang siehst, wirst Du dann Deine Waffe auf mich halten?" Das andere Kind antwortete: "Nein, das würde ich nicht. Ich würde Dich mit Respekt behandeln." Teilnehmer loben Programm "Ich habe durch das Programm Dinge gehört, die davor noch nie gehört habe.

Die Dialoge können ganz schön schwer und intensiv sein", erzählt Hagar, ein israelischer Teenager, der schon zum zweiten Mal bei "Hands of Peace" dabei ist, um neue Teilnehmer zu unterstützen. "Ich war davon ausgegangen, dass das Programm meine Meinung über Palästinenser verändern würde und das hat es auch. Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass ich mich mit den anderen Teilnehmern so sehr anfreunden würde. Wir sprechen ständig miteinander". Durch spezielle Alumni-Programme kommen ehemalige Teilnehmer auch nach dem Sommerprogramm mehrmals im Jahr für Seminare und Workshops zusammen. Inspiriert durch das Programm plant Hagar derzeit mit einem anderen Schüler aus Tel Aviv ein Fußballspiel zwischen Israelis und Palästinensern in Nazareth. "Die Spieler sollen verstehen, dass wir alle Menschen sind, dass wir gleiche Interessen haben, und dass uns die gleichen Dinge Spaß machen".

Roxanne, eine Schülerin aus Carlsbad in Kalifornien, nahm im vergangenen Jahr am "Hands of Peace"-Programm teil, als bekannt wurde, dass israelische Bodentruppe in Gaza einrückten. "Keiner war sicher, wie das Programm weitergehen würde", erinnert sie sich. "Würden die Teilnehmer anfangen, untereinander zu streiten oder in Kleingruppen zerfallen, die nicht mehr miteinander reden würden? Doch dann stand ein israelisches Mädchen auf und senkte ihren Kopf für ein paar Minuten. Schließlich standen alle auf und wir fingen an, zu weinen. Wir kamen an diesem Tag alle zusammen und umarmten einander".