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Brief der Präsidentin

Verbindung durch Fürsorge

Brief der Präsidentin - Verbindung durch Fürsorge
© Monika Lozinska-Lee/RI

Die emotionale Bindung zum eigenen Club ist entscheidend

01.01.2023

Rotary führte kürzlich eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durch und fand dabei etwas heraus, was eigentlich nicht überraschen sollte, aber dennoch viele von uns in der Rotary-Führung aufhorchen ließ. Der wichtigste Faktor für die Zufriedenheit der Mitglieder ist die Erfahrung im Club: wie wohl man sich in seinem Club fühlt, wie lohnend Clubtreffen sind und wie engagiert man sich in Dienstprojekten fühlt.

Ich habe das in diesem Jahr in der ganzen Rotary-Welt aus erster Hand erfahren. Wenn Mitglieder eine emotionale Bindung zu ihrem Club spüren, können sie sich nicht vorstellen, ihn zu verlassen. Diese wird oft in „rotarischen Momenten“ geschmiedet, wenn Menschen diese besondere Verbindung zu den Menschen um sich herum und die Auswirkungen ihrer Projekte spüren. Unsere Imagine Impact Tour soll diese rotarischen Momente ins rechte Licht rücken und unsere Mitglieder ermutigen, ihre Geschichten zu erzählen.

Aber es gibt noch etwas, das einen enormen Unterschied beim Aufbau und der Aufrechterhaltung dieser besonderen Verbundenheit macht. Es ist die Fürsorge unserer Rotary- und Rotaract-Mitglieder füreinander. Wie mein rotarischer Freund Todd Jenkins sagt: „Die Leute können nicht sehen, wie du denkst, aber sie können deine Taten sehen.“

Wir sind im „Beziehungsgeschäft“ tätig, und wenn wir uns umeinander kümmern – uns aufrichtig umeinander kümmern –, dann werden wir Freunde fürs Leben finden, und wir werden alles tun, um diesen Freundeskreis zu erweitern.

Die Frage ist: Wie können wir mit offenen Augen leben und die Dinge tun, die wirklich wichtig sind? Wir tun dies, indem wir uns Zeit füreinander nehmen, einander aktiv zuhören und jedes Rotary-Mitglied als gleichwertig behandeln – unabhängig davon, wie lange wir schon Mitglied sind oder welche Position wir innehaben.

Menschen wie ich, die in der Rotary-Führungsebene tätig sind, können Ihnen viele Ratschläge geben, wie Sie Ihre Cluberfahrung noch wertvoller machen können. Am wichtigsten ist jedoch, dass jeder in jedem Rotary Club das Wort ergreift und den anderen zuhört. Wir sollten uns nie scheuen, unseren Mitstreitern mitzuteilen, was wir uns von unserer Mitgliedschaft erhoffen, und eine offene Diskussion darüber führen, wie wir das erreichen können.

Einen Rotary Club zu leiten bedeutet, zu einem solchen Dialog einzuladen und bereit zu sein, neue Ansätze auszuprobieren. Gute Führung bedeutet, etwas zu schenken. Andere zu unterstützen. Andere den Erfolg spüren zu lassen.

Ich habe noch eine letzte Bitte an die Clubvorstände. Wir müssen weltweit noch mehr tun, um unsere weibliche Mitgliedschaft zu vergrößern. Sie ist dieses Jahr zwar etwas gestiegen, aber ich weiß, dass wir noch mehr tun können und müssen. Rotary wächst wieder. Während ich dies schreibe, sind wir nur noch eine Handvoll Mitglieder davon entfernt, wieder die 1,2-Millionen-Grenze zu überschreiten. Lassen Sie uns also unsere Anstrengungen verdoppeln, um unsere Clubs mit großartigen neuen Mitgliedern zu verstärken und sie dann für immer an uns zu binden, indem wir ihnen eine Atmosphäre des Wohlfühlens und der gegenseitigen Fürsorge bieten.

Jennifer E. Jones
Präsidentin von Rotary International

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