Anthropologische Typenfotografien
Wiener Ausstellung zeigt Sammlung von Emma und Felix von Luschan
Ein spannender Blick in das Forscherleben und Wirken von Emma und Felix von Luschan bietet das Photoinstitut Bonartes in Wien.
Im späten 19. Jahrhundert bestimmte eine heute fast fanatisch anmutende Sammeltätigkeit von Daten über vermeintlich untergehende indigene Kulturen in allen Weltregionen die Arbeit in der Ethnografie und Anthropologie. Beispielhaft ist hierbei das Wirken des österreichischen Forscherpaares Emma und Felix von Luschan. Die Fotografie spielte für das Ehepaar in ihrer Forschung eine entscheidende Rolle. Ziel war es, anhand der Unterscheidung "typischer" Merkmale die Entwicklungslinien der Menschheitsgeschichte sichtbar zu machen, die durch die Ausbreitung des Kolonialismus ausgelöscht zu werden drohten.
Das Photoinstitut Bonartes in Wien widmet dem Forscherpaar nun eine Ausstellung, die noch bis zum 29. Oktober zu sehen ist. Kuratiert wurde sie von Katarina Matiasek in Zusammenarbeit mit dem Department für Evolutionäre Anthropologie der Universität Wien.
Die Ausstellung "Überleben im Bild – Wege aus der Anonymität anthropologischer 'Typenfotografien' in der Sammlung Emma und Felix von Luschan" untersucht die Herstellungsbedingungen dieser Fotografien zwischen Expedition und Völkerschau sowie ihren Tausch unter Wissenschaftlern.
Der Besuch der Ausstellung ist ausschließlich nach Voranmeldung unter +43-(0)1/236 02 93-40 oder info@bonartes.org möglich. Für den Besuch gelten die gesetzlichen Vorschriften betreffend Covid-19.
Zur Ausstellung erscheint folgende Publikation: Katarina Matiasek (Hg.): "Überleben im Bild. 'Rettungsanthropologie' in der fotografischen Sammlung Emma und Felix von Luschan" (= Beiträge zur Geschichte der Fotografie in Österreich, Band 21), Salzburg: Fotohof edition 2021, 192 Seiten mit 163 Abbildungen in Farbe und Schwarzweiß
Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter bonartes.org