Studie
Kindersterblichkeit auf historischem Tiefstand
Die Säuglings- und Kindersterblichkeit ist auf einem historischen Tiefstand. Das geht aus einer neuen globalen Studie hervor, die im renommierten medizinische Fachmagazin The Lancet veröffentlicht wurde.
Im Jahr 1970 sind weltweit insgesamt 17,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren gestorben. Auf 1000 Geburten fielen 143 Todesfälle. Im Jahre 2013, betrug die absolute Zahl der Todesfälle 6,3 Millionen, im Schnitt standen 44 Todesfälle 1000 Geburten gegenüber.
Es gilt laut den Urhebern der Studie auch zu erwähnen, dass besonders die absolute Zahl gesunken ist, obwohl die Weltbevölkerung stetig wächst. Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass die Zahl der Todesfälle nochmals um 1,42 Millionen niedriger gelegen hätte, wenn es 1990 zu einem Stopp des Bevölkerungswachstums gekommen wäre.
Eines der UN- Millenniums-Entwicklungsziele aus dem Jahr 2000 ist es, die Sterblichkeit der Unter-Fünf-Jährigen bis 2015 um zwei Drittel zu reduzieren. Die Forscher der Studie sehen es trotz der positiven Ergebnisse ihrer Untersuchung als sehr unwahrscheinlich an, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Dennoch gibt es Länder, – 45 insgesamt, 27 davon sind Entwicklungsländer, – in denen dieses Ziel auf dem besten Weg ist, zur Realität zu werden.
Folgende Faktoren haben laut der Studie zu der sinkenden Säuglings- und Kindersterblichkeit geführt:
- Verbesserte Impfstoffe - es wird geschätzt, dass 10 Millionen Todesfälle bei Kindern allein durch den Masern-Impfstoff verhindert werden konnten
- Die Armut ist in vielen Ländern wie Brasilien, Indien und Thailand, gesunken. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Säuglings- und Kindersterblichkeit. Die Sterblichkeitsrate bei Kindern, die in Armut aufwachsen liegt fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt. Faktoren sind hier Unterernährung, Mangel an sauberem Trinkwasser und Ähnliches.
- Auch, dass sich das Bildungsniveau der Frauen weltweit verbessert hat, wirkt sich aus: Die Forscher schrieben diesem Faktor eine fünfzigprozentigen Anteil an der Senkung der Kindersterblichkeit zu. Der Grund liegt darin, dass Mütter mit einem besseren Bildungshintergrund sich eher an Maßnahmen zu Krankheitsprävention halten und weniger Kinder haben.
Die Studie kommt aber auch zu der Aussage, dass es noch immer Orte gibt, an denen verhältnismäßig viele Säuglinge und Kinder sterben. Vor allem die afrikanischen Länder südlich der Sahara sind von einer hohen Säuglingssterblichkeit betroffen und von den Millenniums-Zielen weit entfernt.
Auch Rotary hat sich des Themas angenommen. Die Gesundheit von Mutter und Kind ist einer der sechs Schwerpunktbereiche, in denen besondere Anstrengungen unternommen werden. Die Rotarian Action Group for Population and Development mit einem starken deutschen Fraktion setzt sich für eine mit Nachhaltigkeit kompatible weltweite Bevölkerungsentwicklung unter menschenwürdigen Bedingungen, eine tragfähige Balance zwischen verfügbaren Ressourcen und Zahl der Menschen auf dem Globus und für einen für alle Menschen verfügbaren und bezahlbaren Zugang zu Bildung, Familienplanung und medizinischer Grundversorgung.