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Aktuell

Breakouts mit hohem Wissens-Output

Aktuell - Breakouts mit hohem Wissens-Output
© Rotary Magazin

Diskussionen auf der Convention: Zwischen großen Aktionen, wilden Tieren und den Plänen der "Neuen" – die Auswahl fiel schwer.

27.05.2024

Die Breakout Sessions an Tag 2 der Rotary-Convention in Singapur boten eine breite Vielfalt. Und die Angebote waren zahlreich. Hier einige Einblicke.

So stellten sich Vertreter der Champions of Impact vor, die schon kurz im Plenum angekündigt worden waren. Die präsentierenden Clubs wollten deutlich machen, dass alles, was sie bereits umgesetzt haben, leicht nachzumachen ist. Ihre Mahnung an alle, die ebenfalls als People of Action ein Projekt mit hohem Impact umsetzen wollen: Alles muss messbar sein. Und: "Do it with people, not for the people."

2024, breakout session, singapur, convention
Fanden viele Zuhörer: die Vertreter der People-of-Action-Projekte.

Zu den besten "People-of-Action"-Programmen gehören:  

  • ein Projekt für herzkranke Kinder in Ägypten: "heart2heart"– hier wurde deutlich: Wer den Kindern hilft, hilft gleichzeitig den Eltern, denn er nimmt ihnen die größte Sorge. Kann diese reduziert oder gar mithilfe eines medizinischen Eingriffs beseitigt werden, können Familienangehörige sich wieder auf Aufgaben innerhalb der Familie und das Einkommen konzentrieren.
  • ein Projekt gegen Gebärmutterhalskrebs in Guatemala setzt auf Vorsorge und medizinische Betreuung, aber auch mentale Unterstützung bei bereits Erkrankten.
  • eine Alphabetisierungsinitiative in Indien: Rita Aggarwal vom RC Nagpur will Analphabeten die Angst nehmen – mit einer Art Wellness-Box. Die Initiative bildet Lehrer aus und versucht, Betroffenen Lesen und Schreiben beizubringen. Die sind häufig keine Schulkinder mehr, dadurch enormem Stress ausgesetzt und brauchen zusätzliche Betreuung.
  • eine Kampagne für sauberes Wasser auf den Philippinen, die sich auch um den Erhalt der Küstenlinie und der Mangrovenwälder sorgt. Rotarische Helfer pflanzen daher ebenso Bäume an wie sie Müll entsorgen.
  • ein Mental-Health-Projekt in Malaysia, vorgestellt von Bindi Rajasegaran (RC Ipoh Central, Malaysia), die davon berichtete, dass die Selbstmordrate in ihrem Land unter 15- bis 25-Jährigen am höchsten ist. Dem wirkt sie seit einem Vorfall in ihrer Familie mit Engagement entgegen. Mit Universitäten und NGOs legte sie neue Hilfsprogramme auf.
  • ein großes Bildungsprojekt in Guatemala, das mit neuen Schulen für bessere Ausbildung sorgen soll. In vielen Kommunen verlassen die jungen Männer ihre Familien, um in den Vereinigten Staaten Arbeit zu suchen. Dem wollte Steve Dudenhofer vom RC Puerto Barrios entgegenwirken – seit 35 Jahren bleibt er dran und treibt die Bildungsprojekte in dem mittelamerikanischen Land voran.

Der Effekt all dieser Aktivitäten: Rotary hat ganze Kommunen verändert. Neben Aktivitäten kann inklusiv gearbeitet, Partnerschaft gestaltet, Zukunft geplant werden. Sie plädierten, das Wissen über solche Vorzeigeprojekte noch weiter zu streuen – für einen großen Nachahmungseffekt.


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Gefährdete Tier- und Pflanzenarten stellten die RAGES-Mitglieder vor.

Die Rotarian Action Group for Endangered Species (RAGES) hatte eingeladen, um Einblicke in aktuelle Projekte zu bieten. So berichtete ein Rotarier aus Südafrika über die "Black Mambas", eine Einheit weiblicher Ranger, die die letzten verbliebenen Nashörner beschützt. Den toughen Ladies kommen Wilderer am besten nicht in die Quere.

Ein weiteres Projekt zeigte verschiedene aussterbende Geierarten. Sie leiden häufig unter Medikamenten, die sie in stärker bewohnten Regionen über das Fleisch von stark geimpften oder behandelten Zuchttieren aufnehmen. Genug Wildnis, um andere Beute zu schlagen, bleibt ihnen offensichtlich nicht mehr. In Baku, bei der Climate COP-Konferenz soll im November auch zu diesem Thema diskutiert werden, berichteten die RAGES-Vertreter.

Auch die Trauminseln von Hawaii haben jedoch mit Tieren zu tun, die kurz vor der Ausrottung stehen, Insekten zum Beispiel. Andere Arten verbreiten sich indes vermehrt – der Mensch trägt massiv dazu bei. Australien fürchtet inzwischen den Verlust von einigen Arten kleiner Felsenkänguruhs. In Nordamerika ist regional dagegen schon fast eine Invasion Burmesischer Pythons zu verzeichnen – einst Mitbringsel aus dem asiatischen Land.

Alle Tierschützer der Aktionsgruppe waren sich einig: Ihre Arbeit wird in den nächsten Jahren stärker gefragt sein.


In einem der Ballrooms des Marina Bay Sands Exhibition & Congress Centers trafen sich die rotarischen Gäste aus aller Welt am Nachmittag, um incoming President Stephanie Urchick kennenzulernen. Die stellte sich mit ihrem "Sherpa" Tom Gump den Fragen der Neugierigen.

Ihr Start bei Rotary war eigentlich ein Tasten, denn sie kannte die Organisation zunächst nicht. Doch zehn Jahre im Club eines früheren RI-Präsidenten führten sie gut ein. Inzwischen engagiert sie sich mit hohem Zeitaufwand – für ihr Hobby Lesen bleibt da nicht mehr viel Zeit, gab sie zu.

Ihre Großeltern, so berichtete Stephanie Urchick, waren aus Osteuropa in die USA gekommen – mit viel Mut im Reisegepäck. Auf ihren Reisen – kürzlich auch in die Slowakei – brachten ihr nun sogar die Chance, einen bisher nicht gekannten Cousin ausfindig zu machen.

In ihrer Amtszeit will die incoming RI-Präsidentin vor allem auch Frauen fördern. Reine Männerclubs findet sie alles andere als zeitgemäß. Außerdem: Ein "Nein" kann sie sowieso nicht akzeptieren. "I always say yes. Life is more interesting at the other side of the yes! It ist full of opportunities."

Nach weiteren Einblicken in einige Pläne wünschte sie sich von den Rotariern: "Traut Euch, neue, andere Wege zu gehen. Mit Herz und Hand für Service und den richtigen Werten finden sich sicher viele kreative Möglichkeiten", so die künftige RI-Präsidentin. Motivation, sich in dem Amt zu engagieren, ist auf jeden Fall seit ihrer Nominierung vorhanden: "It's a thriving future – so put my name in the ring."