Convention 2021
Die Convention ist eröffnet
Irgendwie fühlte es sich gar nicht so anders an in der großen Eröffnungsshow: inspirierende Speaker, internationale Gäste und spannende Unterhaltung waren dabei.
"Gemeinsam wollen wir dieses vergangene Jahr Revue passieren lassen", hieß es im Einladungsstatement von RI, "und dabei die Arbeit unserer Mitglieder würdigen und uns die vielen Veränderungen bewusst machen, die wir erlebt haben. Lassen Sie sich inspirieren!" — Eine Aufforderung, der Tausende Rotarier im Netz nachkamen. Sie erfuhren zum Beispiel, dass Vietnam nun als jüngstes Land unter den Rotariern vertreten ist.
Moderator Mark Wright, Nachrichtenmann aus Seattle, Washington (USA), nahm die Teilnehmer in der Folge mit — auf eine virtuelle Reise in die Welt von Rotary. Als erste in der Reihe der Reisenden standen natürlich Kenneth M. Schuppert Jr. vom Convention Committee und RI-Präsident Holger Knaack, der sich nichts mehr gewünscht hätte, als irgendwann mal sein Büro in Evanston von innen zu sehen.
Coronabedingt musste er in Ratzeburg bleiben und überließ es RI-Generalsekretär John Hewko, eine kleine virtuelle Führung durch das Rotary-Headquarter zu machen.
Vielen Rotariern bereits von früheren Conventions bekannt war John Hannes, der üblicherweise mit einem kleinen Video, der Convention-Minute, Eindrücke vom Welttreffen der Rotarier einfängt. Das wird er auch diesmal tun — nur eben über den Bildschirm. Fürs erste hatte er Impressionen und Erwartungen aus aller Welt eingefangen. Ganz im Hinterkopf die Hoffnung, dass die Conventions in Texas und in Australien in den nächsten Jahren wieder Präsenztreffen werden können.
In einem kleinen Interview stellte ARD-Moderator Sascha Hingst noch einmal Schwerpunkte der Knaackschen Amtszeit vor. Der appellierte an die Rotarier, das Positive der letzten zwölf Monate zu erkennen und weiter zu nutzen: mehr Flexibilität und massive Veränderungen, die schneller wahr wurden, als gedacht. Er erinnerte auch daran, dass die Rotary Clubs immer älter werden. "Ich zähle auf die Rotaracter", so seine Vorschau auf die nächsten Jahre.
Rotary habe sich indes in dieser Zeit zu einer idealen Plattform für Service, Projekte, Aktion und die Entwicklung von Leadership Skills entwickelt. "This time is ours", wär er sich sicher: Diese Zeit ist genau unsere Zeit, mit Veränderungen und vielen Möglichkeiten. Für zahllose erfolgreiche Aktionen und Projekte in Zeiten der Pandemie und in Fortführung der End-Polio-Kampagne dankte er den Rotariern. Und er hoffte, dass die Meilensteine 100 Jahre Rotary in Afrika und Australien ein weiterer Ansporn seien.
Angesichts der Entwicklungen in der Welt war Knaack sich sicher: "The world is changing, we must change with it." Dafür sei der neue Schwerpunkt Umwelt ein guter Anhaltspunkt. Zugleich gelte es, die Internationalität zu erhalten, Zusammenarbeit untereinander wie auch mit Partnern auszubauen und neue Problemlösungen zu finden. In diesem Sinne werde die Online-Convention hoffentlich von der ersten Minute an Lernerfahrung und Spaßfaktor zugleich.
Dem wollten die jungen Sänger von The Filharmonics, einer Acapella-Band von den Philippinen, durchaus gerecht werden und brachten mit einem Medley bekannter Songs Stimmung unter die Teilnehmer. Kommentare wie "Bravo!" und "Get the party started!" im Chat bestätigte: eine gute Wahl für die Eröffnungsfeier.
Wer das auch in den sozialen Medien posten wollte, für den gab es den Hinweis: Bitte alles mit dem Hashtag #Rotary2021. "Wir müssen uns zeigen — auch in den sozialen Medien", so Moderator Mark Wright.
Ebenfalls zugeschaltet war YiChun Lin aus Taiwan, Charterpräsidentin des RAC Taipeh Daylight. Sie setzte sich für bessere Kommunikation, Interaktion und stärkere Zusammenarbeit zwischen Rotaract und Rotary ein. Ihr Wunsch, dass diese Kooperation künftig auch bis in Distriktgremien reicht. Ein Video über die Veränderungen des letzten Jahres machte aber deutlich: Gemeinsam wird die rotarische Familie wachsen - und bald auch wieder gemeinsam agieren und feiern.
Da das Headquartet derzeit nur von wenigen RI-Mitarbeitern genutzt wird, hatte RI-Generalsekretär John Hewko freie Bahn für ein Interview zum rotarischen Actionplan. Es gehe weiterhin darum, Reichweite und Effekt zu erhöhen, neue Weg zu adaptieren. Ebenso um Partnerschaften, größere Projekte und mehr Themen — wie mit dem nun startenden Schwerpunkt Umwelt. "Covid-19 hat gezeigt, wir können uns verändern. Und wir können in unserer Umgebung etwas verändern, ja wir müssen zupacken und etwas verändern — eben als People of Action."
Ähnlich äußerte sich Peace Fellow Ximena Murillo: Was können wir noch tun für eine Welt in Frieden", lautete die These ihres Vortrags. Sie forderte die Zuhörer auf: "Dream big!" Auch der WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte die Rotarier aud, nicht zu erlahmen. Sein Fokus liegt auf Covid-19 und Polio. Jetzige rotarische Investments in öffentliche Gesundheitssysteme würden Generationen nach vorn bringen, so seine Vorhersage.
Bewegung brachten zum Schluss die Jungs der Gruppe DDC in die Veranstaltung. Die Breakdancer in Lederhosen waren bereits während der Convention in Hamburg ein Highlight und brachten die Zuschauer erneut mit ihren (vielfach preisgekrönten) bayerisch-breakdancerischen Choreographien und Moves in Schwung.
Wer sich dadurch gepusht fühlt, selbst aktiv zu werden, dem legte Moderator Mark Wright den 5-km-Walk oder -Run der Convention ans Herz. Für mehr Entertainment lockt zudem der Fotokiosk (siehe auch rotary.de/a18187) und mehrere Kochevents mit den RI-Granden.
Der Aufruf zum Schluss: "Feiern Sie Rotary bei sich zu Hause und gleichzeitig vernetzt mit der ganzen Welt und nutzen Sie die neuen Wege, die wir gefunden haben, um in Kontakt zu bleiben. Und freuen Sie sich auf den Rest der Woche!"