Friedensradler
Mit dem Rad über die Alpen

Der "Giro della Pace" führt Rotarier aus vier Nationen von Deutschland über die Alpen nach Italien. Rotary-Magazin-Redakteur Florian Quanz ist dabei. Hier Einblicke aus seinem Video-Tagebuch
Die "Friedensradler" wollen mit ihrer Tour auf das rotarische Engagement für den Frieden aufmerksam machen. In diesem Jahr nehmen rotarische Freunde aus vier Ländern teil –mit großem Ehrgeiz, denn die Tour hat es in sich. Allein die Höhenmeter, die bei der Tour überwunden werden müssen summieren sich auf einige Kilometer und die Gesamtdistanz umfasst rund 500 km. Am 28. Mai startet die Tour in Füssen und führt bis zum 2. Juni nach Desenzano del Garda. Während der Tour besuchen die Teilnehmer zahlreiche Rotary Clubs, um den interkulturellen Austausch zu fördern. Das Tour-Tagebuch unseres Redakteurs Florian Quanz und Videos dazu finden Sie hier:


Insgesamt fünf Radtage stehen bevor, wobei die ersten beiden Tage die anspruchsvollsten sein werden. Die einzelnen Tage wiederum sind in Etappen eingeteilt. So stehen am 29. Mai drei Etappen an.

Für die radelnden Rotarierinnen und Rotarier heißt es, die Kondition gut einzuteilen, nicht zu schnell zu Beginn fahren und sich auch von langen Anstiegen nicht entmutigen lassen. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind nicht zum ersten Mal dabei, sondern erfahrene Friedensradler. Ich feiere jedoch meine Premiere. Anstiege meistern konnte ich im Vorfeld nur im Fitnessstudio, denn rund um die Freie und Hansestadt Hamburg gibt es keine Berge, die auch nur ansatzweise an die Berge der Alpen heranreichen.

Was ich erst kurz vor dem Start der ersten Etappe erfahre, jeder fährt sein Tempo, es gibt also keine große lange Gruppe. Man solle jedoch schauen, dass man Mitfahrer findet. Gerti Gruber gibt noch einen wichtigen Hinweis: Wer die Route auf dem Handy hat, verliert schnell Akkuladung. "Wechselt dann in eurer Gruppe mit dem Navigieren. Nicht, dass jemand plötzlich einen leeren Akku hat und niemanden mehr erreichen kann", erklärt sie.
Dann geht es auch für mich los. Die ersten Kilometer sind harmlos, doch dann folgt der erste Anstieg. Das Rad will nicht so, wie ich es will. Ich finde meinen inneren Frieden nicht. Und das bei der Friedensradler-Tour. Ich verliere den Anschluss an meine Gruppe. Das wird nicht das letzte Mal an diesem Tag sein, dass mir das passiert. Dennoch: Allen Widrigkeiten zum Trotz, nasse Radwege, nicht gut funktionierende Gangschaltung und Navigationsproblemen, erreiche ich das Zwischenziel Imst.

Dort im "Goldenen Hirschen" gibt es für uns Mittagessen. Und was für eins: Kaiserschmarrn, den ich so liebe. Ich setzte mich neben Leo van Bree. Den hatte ich seit der Abfahrt nicht mehr gesehen. "Du bist wohl ganz schön schnell gefahren", sage ich zu ihm. Er lächelt und verweist auf Heinz Rieder, Past-Governor von 1920. Der hat ihn nicht nur ermuntert, am Giro della Pace teilzunehmen, mit ihm ist er auch die ersten Stunden gefahren.
Ich taufe ihn "fliegender Holländer", er weiß allerdings noch nichts davon. Die letzte Etappe, der erste Tag war in drei Etappen eingeteilt, möchte ich besser zurechtkommen. Am Rad habe ich bei der Gangschaltung von Automatik auf manuell umgestellt, was viel besser klappt. Ich schließe mich Thomas und Andreas Jaklitsch sowie Elisabeth Ostwald an. Die drei sind mit Rennrädern unterwegs. Die können mich jetzt in ihrem Windschatten zum Ziel des Tages bringen.


Und in der Tat. Wir erreichen gegen 17.30 Uhr Ried im Oberinntal. Ich gönne mir sofort nach dem Check-In eine Dusche. Die brauche ich nach 1460 erklommenen Höhenmetern.
Am Abend spreche ich mit Tiziano Rosani vom RC Meran. Er radelt mit und freut sich, den rotarischen Freundinnen und Freunden morgen seine Heimat zeigen zu können. Im Gespräch mit mir verrät er, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tour morgen erwartet. So viel sei schon verraten: Es wird sportlich: Der Reschenpass ruft. Hier das Video:
28. Mai 2025
Am Anfang steht immer die Anreise. Ich, Florian Quanz, Redakteur des Rotary Magazins, habe mich von Hamburg aus nach Süden aufgemacht, um dabei zu sein. Im Gepäck ein Fahrrad, das einer Alpentour standhält. Hier erste Eindrücke:
Die Entscheidung, dass ich dieses Jahr daran teilnehmen wird, fiel bereits im vergangenen Jahr. Auf der Distriktkonferenz von 1920 lud mich Gerti Gruber (RC Gastein) zum Mitradeln ein. Ihre Begeisterung für die Friedensradler übertrug sich auf mich. Nun warte ich gespannt auf die erste Etappe. Ob ich gut vorbereitet bin? Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Aber erst einmal geht es nun auf Schloss Neuschwanstein und zum Gruppenfoto. Eine bessere Kulisse hätten sich die Friedensradler nicht aussuchen können. Ich werde ihren Startort Füssen im Allgäu auf jeden Fall in bester Erinnerung behalten. Doch schon auf dem Weg zum Schloss zeigt sich, was einem schönen Gruppenfoto einen Strich durch die Rechnung machen wird. Es regnet ununterlassen. Ich beschließe auf ein Gruppenfoto vor dem Schloss zu verzichten. Wir können ja im Schlossinneren eins machen, denke ich. Doch wieder wird mir ein Strich durch die Rechnung gemacht. Im Inneren des Schlosses dürfen keine Fotos gemacht werden.
Fotos von der Tour und alle Videos: Florian Quanz