Workshop
Rotary in die Öffentlichkeit tragen

Über die Projekte im Rotary Club berichten, überzeugende Fotos schießen und die Öffentlichkeit mit rotarischen Aktivitäten begeistern – darum ging es kürzlich im Workshop "Storytelling".
Wer Rotary in die Öffentlichkeit tragen will, muss über das Club- und Distriktleben berichten. Am besten interessant, informativ und so anregend, dass sich im besten Fall begeisterte Leser und Zuhörer den Aktionen oder sogar dem Club anschließen. Doch Informationen gibt es über alle Medien hinweg viele. Deshalb gilt es, aufzufallen im großen Info-Rauschen. Wie das gelingen kann, darüber referierten Anatol Hennig, Journalist und Distriktberichterstater in D1930, und Sabine Meinert, Redakteurin beim Rotary Magazin, Ende Mai.
Geschichten erzählen
Die knapp 80 Teilnehmer bekamen zunächst eine Einführung: Was ist eine gute Geschichte? Was kann sie bewirken? Und wie werden Geschichten aufgenommen von Lesern, Hörern, Zuschauern? "Geschichten helfen Menschen, sich blitzschnell in neuen Situationen zurechtzufinden, weil sie anhand weniger Schlüsselinformationen und -emotionen abrufbar sind", so Anatol Hennig, um deutlich zu machen: Jeder hat ein episodisches Gedächtnis. Dieses gilt es, mit den Informationen aus dem rotarischen Leben zu erreichen.
Storytelling ist dabei die Kunst, Infos in einer Geschichte zu präsentieren und gleichzeitig Vertrauen und emotionale Verbindungen herzustellen. Wichtig dabei sind Charaktere/Personen und die Darstellung eines Konfliktes, der gelöst oder angegangen wird. Dabei sollte eine Spannungskurve erzeugt werden. Und klären sollte jeder, der schreibt: Wen und was will ich erreichen? Steht das Ziel, kann das "Wie" gewählt werden: Ob Heldenreise, Erfolgeschichte oder Marken-Origin-Story – die Teilnehmer erhielten Einblicke in Formen des Storytellings. Hilfreich beim Schreiben auch die "6 W": wer, was, wann, wo, wie, warum.
RPIC Bernd Meidel ergänzte Informationen zur Zusammenfassung von Projekten für größere Medienreichweite und zur Gestaltung von Spendenaufrufen.
Auch die Sprache zählt
Je nach Adressat kann der Stil gewählt werden. Doch immer gilt: aktiv, persönlich und emotional schreiben, angreichert mit Zahlen, Daten, Fakten. Hilfreich auch die Regeln von Sprach-Papst Wolf Schneider. Gegen Schreibblockaden gab es eine kleine Lockerungsübung, die dem Schreiben Anschub geben sollte. Im Chat des Zoom-Meetings konnten bereits erste kleine Storys bestaunt werden – in kurzer Zeit entstanden tolle Storys. Auch eine Hausaufgabe konnten die Teilnehmer mitnehmen: Personen, Thema/Aktion/Projekt, Krise, Höhepunkt und Nachbetrachtung für ein aktuelles Projekt ihres Clubs zu beschreiben. Die Vortragenden waren sich sicher, mit den Tipps aus dem Workshop schon eine kleine Schreibwelle angeschoben zu haben.
Ein weiterer Fokus lag auf dem Thema Fotos: Wie sollte ein Foto aufgebaut sein? Welche Stolperfallen drohen? Wie ist es mit den Bildrechten? Reicht ein Handy zum Fotografieren? Und worauf muss bei Porträts geachtet werden? Tipps von den Fachleuten gab es reichlich. Vor allem der: Menschen in Aktion und nicht als "Stehorgelpfeifen" abzulichten. "Die Menschen, die Sie fotografieren, sollten in ihrem Element sein."
Kleine Vorausschau: Storytelling lässt sich auch gut zum nächsten Action Day am 9. Mai 2026 einsetzen. Auch das 50-jährige Jubiläum des Jugenddienstes in Kürze bietet sich an.
Bonus: Die Teilnehmer des Seminar spendeten rund 700 Euro für das Rucksackprojekt der Rotaracter. RPIC Bernd Meidel bedankte sich dafür. Er übergibt in Kürze sein Amt an Ulrike Vogt, die dann die Kommunikationsfragen und -beauftragten in den Zonen 15 und 16 weiter betreuen wird.
Eine Aufzeichnung des Workshops steht HIER zur Verfügung.