Sport trotz Sehbehinderung

Haben Sie schon einmal versucht, mit verbundenen Augen Fußball zu spielen? Dies ist der Alltag von über 250 Millionen Menschen auf der Welt, denn so viele sind es, die als sehbehindert gelten. Eine Sehbehinderung ist eine Beeinträchtigung des Sehens oder der visuellen Wahrnehmung. 90 Prozent aller Personen, die von einer Sehbehinderung betroffen sind, leben in Entwicklungsländern. In diesen Ländern fehlt es oft an Infrastruktur, Verständnis und angepassten Lehrmaterialien. Sehbehinderte Kinder sind dadurch teils komplett vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.

Angepasste Spielgeräte

„Das ist unfair“, dachten sich die Schüler eines englischen Internats für Sehbehinderte in Liverpool. Kurzerhand entwickelten sie, unterstützt vom RC St. Vincent, die Sightbox. Diese enthält angepasste Spielgeräte für eine ganze Schulklasse, die es sehbehinderten und blinden Kindern ermöglicht, durch diverse Sportarten miteinander zu interagieren und dadurch wichtige motorische Fähigkeiten zu erlernen.

Mittlerweile wurden Sightboxen von Liverpool aus an Blindenschulen in über zehn Ländern der Welt geschickt. Die Resonanz ist durchweg positiv. An einer Schule in Gambia stieg die Abschlussquote nach Einführung der Sightbox von 35 Prozent auf 95 Prozent – denn Sport fördert auch das Lernen.

Eine Gruppe deutscher Rotaracter war von dem Projekt so begeistert, dass sie den Sightbox Germany e. V. gründeten, um auch in Deutschland Spendengelder für Sightboxen zu sammeln. Mithilfe von Rotaractern vor Ort wurden gemeinsam bereits acht Sightboxen finanziert (zirka 650 Euro/ Box). Ziel ist es, 2024 24 Sightboxen nach Nepal zu senden. Friederike Wesemann, Vereinsvorsitzende Sightbox Germany e. V.

Nähere Infos auf sightboxgermany.de oder Sie schreiben eine Mail an info@sightboxgermany.de