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Freital/Nepal

Projektarbeit im Jahresurlaub

Die Freitalerin Andrea Hartig hat mit Unterstützung der Rotary Clubs Freital und Pirna in Nepal vergessene Schulen kennengelernt. Jetzt organisiert sie Hilfe

03.09.2012

Den ersten Kontakt mit Rotary hatte Andrea Hartig im Jahr 2005. Als GSE-Teammitglied vertrat sie den Distrikt 1880 bei ihrer vierwöchigen Reise nach West Virginia/USA und betreute anschließend das amerikanische Austauschteam in Deutschland. Die Kontakte zu deutschen und amerikanischen Rotariern bestehen bis heute und die im Ausland gewonnenen Erfahrungen flossen bei neuen Projekten der 47-Jährigen ein. Gemeinsam mit Rotarier Chuck Conner aus West Virginia (damals GSE-Teamleiter) fährt sie seit 2009 in ihrem Jahresurlaub auf eigene Kosten einmal jährlich für vier Wochen nach Nepal und unterstützt dort die rotarische Projektarbeit.

Beide bringen Sach- und Geldspenden ihrer Heimatclubs sowie von Freunden, Kollegen und Bekannten mit, um in der Gegend von Bandipur, Chitwan und Pokhara staatliche Bildungseinrichtungen zu unterstützen. Seit drei Jahren unterstützt der RC Freital finanziell dieses Schulprojekt. Als „Neuling“ beteiligte sich im vergangenen Jahr auch der RC Pirna mit einer Geldspende.

Vor Ort besuchten die Deutsche und der Amerikaner 2011 mithilfe einheimischer Koordinatoren elf Schulen, eine Kinderkrippe sowie ein Nachhilfezentrum – meist in abgelegenen ärmlichen Gegenden. Bis zu drei Stunden pro Strecke sind die Helfer zu Fuß unterwegs in unwegsamem, oft staubigem Gelände.
Gemeinsam mit den Dorfältesten und dem Schulleiter sprechen Hartig und Conner über dringend Benötigtes und besorgen vor Ort dann Lehr- und Spielmaterial (Musikinstrumente, Bücher, Hefte, aber auch ein Mikroskop oder Chemikalien für den naturwissenschaftlichen Unterricht). Außerdem beteiligten sie sich an Baumaßnahmen, beispielsweise 2010 am Bau einer neuen Toilettenanlage. Besonders erfreulich sind die kleinen und großen Fortschritte, die mittlerweile schon deutlich zu erkennen sind: zweckmäßig eingerichtete Klassenzimmer im Gegensatz zu der 2009 vorgefundenen Schule im „Rohbau-Look“. Oder Wasserfilter, die allen Schülern und Lehrern nun zur Verfügung stehen, um die schlechte Qualität des Trinkwassers vor Ort zu verbessern.

Die Menschen dort leben ärmlicher, sind aber meist zufriedener als wir, resümiert Andrea Hartig, die als Vertriebsassistentin viel mit internationalen Kunden zu tun hat. Sie ist keine Rotarierin, wurde jedoch für ihre Arbeit in Nepal mit dem Paul Harris Fellow geehrt. Für 2013 ist die nächste Reise nach Nepal geplant.