Aktuell
Action Day für End Plastic Soup voraus!
Die Vorträge im Vorfeld deuteten es schon an: Es geht dem Müll an den Kragen. Mit einem Vortrag bei der Ozeandekade, mit Zoom-Präsentationen, die anregen sollen, und Kinder- und Jugendwettbewerben — drei Beispiele.
Am 5. Juni 2021 sind die Rotary Clubs in Deutschland und Österreich aufgerufen, den Aktionstag gegen den allgegenwärtigen Plastikmüll mit Leben zu füllen und selbst aktiv zu werden. Da noch immer viel Informations bedarf besteht, setzten viele Clubs zunächst ein Info-Meeting an. So konnten Rotarier am 2. Juni an einem Panel der Ozeandekade teilnehmen, bei der End Plastic Soup als Beispiel gesellschaftlichen Engagements vogestellt wurde. Der Vortrag war ein Teil des Kickoffs für die UN-Dekade "Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung".
Als Gesprächspartner stellte sich Gert-Jan van Dommelen, Ideengeber und Mitgründer von End Plastic Soup, vor. Ziel müsse es sein, bis 2050 keine Probleme mehr durch Plastimüll in den Meeren, Flüssen, Seen, Wäldern, Parks und an Straßen zu haben, sagte er. Dafür könnten Rotarier und jegliche gesellschaftlich interessierte Gruppen weltweit zusammenarbeiten. Es geht darum, ein Bewusstsein zu scchaffen, Müll zu reduzieren, wiederzuverwenden und Reste zu verwerten.
Kleine und große Aktionen
Bereits jetzt gibt es weltweit 74 Ambassador Clubs in 43 Ländern für das Projekt. Sie hätten neben dem sichtbaren Müll auch das Problem von Plastikstäuben, Plastik in Plankton und Mikroben auf dem Plan, die die Gesundheit gefährden. Van Dommelen empfahl die Plastik Bingo App (endplasticsoup.nl/breaking-news-free-plastic-bingo-app), um sich im Alltag ein bisschen mehr mit dem Problem zu befassen.
Außerdem stellte er innovative Projekte vor, mit denen bereits in aller Welt dagegen angegangen wird: eine Luftblasenbarierre, die Mikroplastik an die Oberfläche schwemmt, wo die kleinen Teilchen abgesammelt werden; ein mobiles Recycling-Konzept; die Aktion Collectix Cleanup, die in Bosnien-Herzegowina einen Stausee von Plastikmüll befreite und mehr.
Für ein saubereres Kiel
Ein weiterer Vortrag am 3. Juni 2021 beim RC Großhansdorf stellte zwei Ansätze vor, die jeder einzelne einfach in seinen Alltag integrieren kann. Das Prinzip Zero Waste stellten Marie und Marc Delaperrière aus Kiel vor. Ihr Zero-Waste-Laden war ein Anstoß für viele andere, mit einer Initiative das Ziel Zero Waste City in Kiel anzugehen.
Kiel will bis 2035 seinen Restmüll halbieren und die Abfallmengen sichtbar reduzieren. Dafür arbeiten Stadtverwaltung, Politik und Bürger der Stadt mit Kooperationspartnern zusammen. Es geht dabei um das Ehalten von Ressourcen, verantwortungsvolle Produktion und Konsum, um weniger Müll und mehr Bewusstsein.
Mit weniger Tüten und Verpackung
In einem zweiten Vortrag stellte Gründerin Anja Kromer ihr nachhaltiges StartUp "Umtüten vor. Unter https://umtueten.de/ bietet sie mit mehreren Mitstreitern Mehrweg-Verpackungen — Brot-Tüüt, Markt-Tüüt und Co. — an. Jede einzelne Stofftüte (mit Maisstärke beschichtet) davon nachhaltig und aus natürlichen Materialien in Deutschland produziert und verkauft. Hintergrund für das Engagement: Jeder Deutsche verbraucht mehr als 225 kg Verpackung. Anja Krömer wollte daher auch den Rotariern mit ihren Schilderungen Lust auf einen einwegfreien Alltag machen.
Mitmachen initiieren
Um Information will sich der RC Osterholz am Aktionstag kümmern. Von 10 bis 14 Uhr stehen Rotarier des Clubs am Aktionssamstag auf dem Markt für Gespräche über End Plastic Soup bereit. Parallel findet mit dem Abfall Service Osterholz eine Müllsammelaktion statt - mit süßem Bonus. Kleine und große Helfer dürfen sich für jeden gefüllten Müllsack im Eiscafe Cortina zwei Kugeln Eis abholen.
Zusätzlich startete der Club im Vorfeld einen Wettbewerb. Kinder und Jugendliche waren aufgerufen, eine Woche lang alle Plastikwegwerfprodukte zu sammeln, die sie nutzen, und daraus ein Kunstprojekt zu erstellen. Diese werden am Infostand gesammelt und sollen in Kürze ausgestellt werden. Für die Zukunft wollen die Osterholzer Rotarier mit Schulen, Unternehmen und Verbänden zusammenarbeiten, um Abfall zu vermeiden. Infos bringt der Umweltbildungskoffer in die Schulen. Mehr dazu HIER.