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„Werte – Normen – Haltungen“

Wertediskussion beim Rotary-Tag

Charlotte Mori15.03.2012

Wir alle haben die Freiheit, unserem Gewissen folgen zu dürfen; Moral ist eine unverzichtbare Dimension von Führungsverhalten“, so Rotarier und Philosoph Ludger Honnefelder beim diesjährigen Rotary-Tag zum Thema „Werte – Normen – Haltungen“ am 3./4. Februar im Distrikt 1810.

„Welche Haltungen werden von Führungspersönlichkeiten und Verantwortungsträgern erwartet? Welchen Beitrag leistet Rotary? Diese Fragen beschäftigten in der Industrie- und Handelskammer mehr als 300 Teilnehmer aus den deutschen Distrikten, aus Österreich, Polen und der Schweiz. Namhafte Rotarier nahmen dazu Stellung: Der bis 2011 als Bundesverfassungsrichter tätige Udo Di Fabio befasste sich mit dem Spannungsfeld „Freiheit und Bindung“. Der Wirtschaftswissenschaftler Michael Hüther sprach über „Mitverantwortung als Kategorie in der freiheitlichen Ordnung“. Beide verwiesen auf die Notwendigkeit, dass der Einzelne bereit sein müsse, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Ohne freiwilliges Engagement könnten Gesellschaften gerade in schwierigen Zeiten nicht überleben. In der Diskussion wurde die Übereinstimmung von Wort und Tat eingefordert und auf den Verlust der Glaubwürdigkeit hingewiesen, wenn Doppelmoral offensichtlich wird. Rotarier sollten Vorbildfunktion übernehmen. Rotarier und bis 2011 Präsident der Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Unternehmer Patrick Adenauer verwies in seinem Vortrag auf die Werte sozialer Marktwirtschaft wie Freiheit, Wettbewerb, Eigentum und Verantwortung.

Nach freundschaftlichen Gesprächen und einem guten Kölsch klang der Freitagabend bei Orgelmusik und Berichten aus der Geschichte des Hohen Doms zu Köln erhaben aus. Zu verdanken war dies den Rotariern Domorganist Winfried Bönig und Dominik Meiering, Stadtjugendseelsorger des Erzbistums Köln.

Am Samstag informierte Past-RI-Direktor Ekkehart Pandel u.?a. über die jüngst verabschiedete Version des rotarischen Ehrenkodexes (Code of Conduct). In dessen Mittelpunkt steht die rotarische Philosophie, die auf Integrität im Berufsleben aufbaut und Rotary Clubs und ihre Mitglieder zum moralischen Verhalten in all ihrem Tun auffordert. In drei Workshops wurde über Markt und Moral (Rot. Peter Hanau), Ethik der Banken (Rot. Christoph Berndorff), sowie über Ethik und Steuern (Past-Gov. Jürgen Axer) diskutiert, und auch so manche heikle Frage wurde nicht ausgelassen.

Gov. 1810 Gerd zur Mühlen, Wilfried Leven, Präsident des RC Köln am Rhein, und Past-Gov. Jürgen Axer, in dessen Händen die außerordentlich gelungene Organisation und Leitung der Veranstaltung lag, wurde von allen herzlich für die so anregungsreiche und von rotarischer Freundschaft getragene Veranstaltung gedankt. Dass der Rotary-Tag nach Mainz, Bremen und Köln zu einer festen Institution werden möge, wünschen sich nicht nur die ehemaligen Initiatoren – die deutschsprachige Governor-Crew 2007/08 –, sondern viele der Teilnehmer. Und viele wollen wieder dabei sein, wenn der Distrikt 1930 am 22./23. Februar 2013 zum vierten Rotary-Tag nach Freiburg einlädt.