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RC Wels Nova

Die Jugend ist die Zukunft

RC Wels Nova - Die Jugend ist die Zukunft
Besprechung des Projekts in Togo © RC Wels Nova (alle Fotos)

... auch auf unserem Nachbarkontinent Afrika! In Togo wird deshalb jetzt vom RC Wels Nova eine Schule renoviert.

08.11.2017

Togo, Afrika, RC Wels Nova, Bauschäden, Schule
Die Podeste im Klassenzimmer sind häufig ruiniert - eine gefährliche Verletzungsquelle

Zwei „engagierte“ Rotarierinnen – Michaela Köllensperger, Präsidentin des RC Wels Nova und Eva Fischer, Internationale Dienst-Beauftragte im Club – nahmen sich des dringenden Handlungsbedarfs für eine Ausbildung der Jugendlichen in zumutbaren Räumlichkeiten in Afrika an.

Nach einer privat organisierten Erkundungs-Tour in Kpalimè in  Togo – der viertgrößten Stadt von Togo -  organisieren sie nun gemeinsam mit den rotarischen Freundinnen und Freunden ihres Clubs und Unterstützung seitens der Foundation auf Distriktsebene eine grundlegende Sanierung der während der französischen Besatzung vor ca. 100 Jahren errichteten Schule.

Eine Schule in Togo

Es ist eine öffentliche Schule für etwa 700 Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren. Es herrscht zwar Schulpflicht, diese ist aber schwer umsetzbar, da viele Geburten auf dem Land nie registriert werden, obwohl seit wenigen Jahren eine Registrierungspflicht existiert. Zudem kommt, dass die Mädchen zumeist von den Familien gebraucht werden, um täglich kilometerlange Fusswege zurück zu legen, um Wasser zu holen. Diese schwere Arbeit wird ausschliesslich von Frauen und Mädchen gemacht.

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Das Scchulgebäude braucht auch von außen Renovierung.

Der schulische Nachholbedarf ist sehr hoch. Die Analphabentenquote war 2015 noch immer bei 33 Prozent. Auf dem Index der schulischen und gesellschaftlichen Entwicklung der Vereinten Nationen steht Togo auf Platz 166 von 188 (bzgl. Einkommen, Lebenserwartung und Ausbildung).

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Möglichst viele Kinder sollen hier gut lernen können.

Daher ist es auch ein vordringliches Anliegen des RC Wels Nova, die Rahmenbedingungen im Bildungs-Bereich an einem konkreten Projekt nachhaltig zu verbessern. Ein erfolgreicher Abschluss der Grundschule ist die Voraussetzung für die in Togo bereits bestehenden Ausbildungsmöglichkeiten.

„Aber diese Hürde müssen die Kinder erst einmal nehmen können. Damit Menschen nicht zu Flüchtlingen werden müssen…“, so Präsidentin Michaela Köllensperger.

Bei der „Fact Finding Mission“ wurde der geplante Umfang des Projektes - Gesamtsumme 40.000 Euro -  mit dem Bauleiterteam, einem österreichisch-togolesischen Ehepaar (deren Zwei-Sprachigkeit die Kommunikation wesentlich erleichtert), mit den zuständigen Behörden – Bürgermeister und  Prefecteur -  und  dem örtlichen Rotary Club abgeklärt. 

Nach Möglichkeit soll  lokalen Professionisten der Vorrang bei den durchzuführenden Arbeiten eingeräumt werden - das zielt auch auf die Stärkung der lokalen Wirtschaft und der Vermeidung von Transport-Kosten.

Als erstes: Gebäude, Bänke, Toiletten sanieren

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Bauschäden: Ob Wände, Fensterrahmen oder die Außentoiletten - die Renovierung ist überall nötig.

In einer ersten Phase gilt es, dringend den Zustand der Schule zu sanieren. Gerade in der Regenzeit ist das schadhafte Dach ein zunehmendes Problem. Zudem sind die Mauern der Klassenzimmer zum Teil einsturzgefährdet und die Sanitäranlagen zum Teil gesundheitsgefährdend. Aufgrund einer nicht gesicherten Wasserversorgung über öffentliche Leitungen ist zudem ein  Brunnenbau zur Sicherung der Nachhaltigkeit des Betriebes der Sanitäranlagen notwendig.

In weiterer Folge sind bei der Ausstattung der Schulräume  kaputte Schulbänke zu erneuern rund 200 Schulbänke werden vor Ort gefertigt. Handlungsbedarf gibt es auch bei den verpflichtend zu tragenden Schuluniformen, die sich viele Eltern aufgrund prekärer Lebensverhältnisse nicht leisten können – 200 Stück werden von Schneidern in Togo angefertigt

Dank Unterstützung durch die Foundation – mit einem Distrikt Grant – ist der Projektbeginn für November 2017 geplant. Der örtliche rotarische Club Kpalimé kann das Projekt finanziell leider nicht unterstützen, womit der RC Wels Nova über jede finanzielle Zuwendung von dritter Seite sehr dankbar ist. Als Projektdauer sind drei bis fünf Monate veranschlagt. Dieses Projekt, steht stellvertretend für das Engagement rotarischer Clubs des Distrikts 1920, die sich unermüdlich für die Verbesserung der Lebensbedingungen und der wirtschaftlichen Entwicklung in Afrika einsetzen.

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Blick auf den unbefestigten Pausenhof

Engagement in Afrika mit Tradition

Die künftige Governorin von D 1920, Barbara Wolf-Wicha, legt - gemeinsam mit dem ostösterreichischen Kollegen, Ismail Sadek, und beiden Nachfolgern – den Fokus auf nachhaltige, persönliche und freundschaftliche Beziehungen zu afrikanischen Clubs, vor allem in Uganda und Tansania. Mit den afrikanischen Freunden werden in den nächsten Jahren umfassende und auf Dauer angelegte Bildungs- und Wasserprojekte entwickelt, um  bisherige punktuelle Maßnahmen zu erweitern.

Rotary ist dank der Berufsorientierung gegenüber anderen global aufgestellten Service-Clubs und NGOs sehr praxisnah und bei internationalen Projekten durch die Förderung der Projekte seitens der  Foundation auch finanziell gut aufgestellt.

Tipp: Für den 27. April 2018 ist eine Weinverkostung in den Minoriten in Wels geplant - als Fundraising-Initiative mit anderen rotarischen Clubs. Damit soll das Schulprojekt in Togo zusätzlich unterstützt werden.