Distrikt
Boogie-Woogie gegen Corona-Blues
Die Distriktkonferenz 2021 bot ein vielfältiges Programm, unter anderem einen grandiosen Auftakt mit Pianist Luca Sestak
Furioser hätte der Auftakt zu dieser Distriktkonferenz auch "in echt" nicht sein können. Wer sich auf einen Samstagvormittag in schon zur Gewohnheit gewordenen Sitzposition vor dem Computer-Bildschirm eingestellt hatte, wurde erst einmal vom Stuhl gefegt: Von Luca Sestak und seinem teuflisch mitreißenden Boogie-Woogie-Jazz. Nach einem "Walk with te Devil" waren alle hellwach und hätten diesen Ausnahmepianisten gerne live erlebt.
In der Stadthalle an der Orangerie in Kirchheimbolanden, wohin der scheidende Governor Markus Fichter (RC Eisenberg-Leiningerland) die rotarische Familie gerne eingeladen hätte. In der Nordpfalz hätte man die barocke Kleine Residenz der Fürsten von Nassau-Weilburg entdecken können, in der einst auch der junge Mozart zu Gast war. Die neue Stadthalle aber ist jetzt Impfzentrum.
"Lieber so als gar nicht", begrüßte Markus Fichter die zahlreichen Zoom-Gäste, denen er nach dem grandiosen musikalischen Beginn und den rotarischen Tagesordnungspunkten noch weitere Höhepunkte zu bieten hatte. Ermutigendes und Aufmunterndes zur generationenübergreifenden Zukunft war zu hören im Festvortrag von Claudia Hendry (RC Ufenau) als Vertreterin des RI-Weltpräsidenten. Sie sprach von Chancen und wachsender Bedeutung virtueller Begegnungen. Ihr Vorredner, der Arzt und Buchautor Matthias Marquardt, widmete sich der Gegenwart. "Warum uns allen die Kraft ausgeht – und was wir dagegen tun können" heißt sein jüngstes Buch.
Warum Corona diese Klagen der modernen Gesellschaft noch verstärkt hat, stellte der Mediziner in seiner Analyse der Situation dar. Und empfahl entsprechende Gegenmittel. Dass der Tag noch immer nur 24 Stunden hat, in die man nicht beliebig viel hineinpacken kann, war ein wesentlicher Hinweis. Und auch, wenn das Leben in Cloud, Zoom oder Teams ausgelagert wird: das persönliche Treffen, der Austausch mit Freunden, die Freizeit ohne Terminkalender bleiben wichtige Faktoren zur Regeneration. Weil vieles davon im vergangenen Jahr fehlte, habe Corona alles schlimmer gemacht.
Trotz allem: Der Kern von Rotary, die Clubfreundschaft, hat auch das Pandemie-Jahr im Distrikt überstanden. "Das hast Du Dir sicher anders vorgestellt, oder?", sei er oft gefragt worden, blickte Markus Fichter zurück. Mit einigen Außen-Events und rund 300 Online-Stunden ist sein Governor-Jahr zu Ende gegangen, mit einem RYLA-Seminar, in dem junge Menschen aus vier Kontinenten sich virtuell über Demokratie in der Krise austauschten - und mit der Aussicht, dass 2022 der rotarische Jugendaustausch wieder aufgenommen werden kann. Der neue Governor, Johann W. Wagner (RC Mannheim-Amphitrite) dankte dem "ersten Digital- und Krisengovernor" und bricht nun selbst in ein einstweilen noch von der Pandemie bestimmtes Jahr auf - mit den Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.
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