Zeitz
Corona-Zeit: „War nicht alles Mist“
Zusammen mit dem Verein „Neue Wege-Miteinander“ hat der Rotary Club Zeitz Gedanken von Kindern und Jugendlichen zur Coronapandemie gesammelt und veröffentlicht.
In „normalen“ Zeiten unterhält der Verein „Neue Wege-Miteinander“ in Merseburg einen offenen Kinder- und Jugend treff, in dem vor allem junge Menschen mit Migrationshintergrund zusammenkommen und nachmittags betreut werden. Doch wegen der Pandemie musste dieses Angebot vorübergehend schließen. Wie also noch an die Jugendlichen herankommen? Wie Hilfe und Motivation spenden? Wie ihnen das Gefühl vermitteln, trotz alledem nicht allein zu sein?
„In dieser Situation entstand die Idee, über die Schulen die Kinder und Jugendlichen zu fragen, wie es ihnen mit Corona geht“, so Gudrun Woitke, Vorsitzende des eingetragenen Vereins. „Natürlich hat diese Zeit ihr Leben beeinflusst und verändert. Wir wollten aber nicht über die Jugendlichen sprechen, sondern sie selbst zu Wort kommen lassen.“ Sieben Schulen in Merseburg und Zeitz haben sich an der Aktion beteiligt und ihre Schülerinnen und Schüler angeregt, ihre Gedanken in Texten oder auch grafisch festzuhalten.
Vielfältig und kreativ
Herausgekommen ist ein liebevoll gestaltetes Lesebuch der anderen Art. Es zeigt sich, dass zwar vieles, aber nicht alles Mist war. Die Jugendlichen unterscheiden sehr fein, was schwierig und was trotz allem auch gut gewesen ist. Neben den Beschreibungen des Corona-Alltags finden sich auch hochkreative Umsetzungen in Form von Corona-Rapsongs. An den Gesamtkosten in Höhe von 11.000 Euro hat sich der Rotary Club Zeitz mit einem Betrag von 5000 Euro beteiligt. Aber nicht nur finanziell trug der Club zum Gelingen bei, sondern auch redaktionell und durch Gespräche mit den Zeitzer Schulen. In Merseburg und Zeitz wurden alle Schulformen angefragt, zum Beispiel über den Deutschunterricht das Projekt vorzustellen und die Schüler zu motivieren, eigene Beiträge zu erstellen. Das Echo war großartig: Aus vier Schulen in Zeitz und drei in Merseburg – zwei Förderschulen, drei Sekundarschulen und zwei Gymnasien – sowie dem Atelier Vielfalt in Merseburg und zwölf Einzelteilnehmern aus verschiedenen Ländern wurden Beiträge eingereicht. Eine Jury mit der Vereinsvorsitzenden sowie weiteren vier Vereinsmitgliedern wählte 128 Beiträge von Jugendlichen im Alter von sieben bis 18 Jahren aus. Angereichert mit Illustrationen internationaler Künstler, die in der Vergangenheit mit den Jugendlichen gearbeitet haben, ist das Buch im Dezember 2021 in einer Auflage von 250 Stück gedruckt worden – ein Jahr nachdem die Idee entstand.
neuewegemiteinander.de/verein
info@neuewegemiteinander.de
Gabriele Arndt-Sandrock (RC Rehburg-Loccum am Kloster) ist ehemalige Pastorin und Kommunikationswirtin. Sie hat viele Jahre in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Landeskirche Hannovers gearbeitet. Rotarisch unterwegs ist sie seit zehn Jahren, engagiert sich im Internationalen Dienst als Vorsitzende des Länderausschusses Deutschland- Armenien und seit Juli 2019 als Berichterstatterin für den Distrikt 1800.
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