"Bach, Bauhaus, Buchenwald"
Daumen hoch für Zoom-Meeting mit dem Governor
Große Resonanz fand ein multimedialer Vortrag von Governor Franz Rainer Enste ohne live spielende Musiker, aber dafür in einem ausgezeichneten Zoom-Meeting. 82 Zuhörer waren dabei.
Sein flammendes Plädoyer für Frieden, Demokratie und Europa hatte Franz Rainer Enste "Bach, Bauhaus, Buchenwald" genannt. Da ein physisches Treffen der rotarischen Freunde aufgrund der Corona-Beschränkungen am 23. April nicht möglich war, hielt der amtierende Governor des Distriktes 1800 seinen multimedialen Vortrag ohne live spielende Musiker, aber dafür in einem ausgezeichneten Zoom-Meeting. 82 Teilnehmer, der älteste 92 Jahre alt, aus zahlreichen Clubs zwischen Wittenberg und Bückeburg waren an dem Donnerstagabend auf Einladung der Rotary Clubs Nienburg-Neustadt, Stolzenau und Rehburg-Loccum am Kloster dabei.
Am Beispiel der thüringischen Kleinstadt Weimar zeigte Franz Rainer Enste die mögliche Bandbreite zwischen großartiger, geistiger Leistung im Zusammenspiel mit einer weltoffenen Haltung im Kontrast zu charakterlicher Niedertracht, Engstirnigkeit und sogar Mordlust.
Auch wenn sie im Titel nicht genannt wurde, war es Anna Amalia (1739-1807), die Fürstin am Weimarer "Liliput-Hof", die wichtige Impulse gab. Sie, die in Staaten-, Regenten und Verfassungsgeschichte ausgebildete, öffnete ihre Fürstenbibliothek der Öffentlichkeit. Weimar, geistig aufgeschlossen, wurde durch ihre weltoffene Haltung Heimat von Bach, Schiller und Goethe.
Letzterer schuf mit "Faust I" und "Faust II" ein beinahe visionäres Werk über moralisches, menschliches Verhalten. Das kann jedoch auch "tierischer als jedes Tier" geraten, wie der Wandel der Weimarer Demokratie in eine Diktatur mit grausamen Folgen gezeigt hat. Der Albtraum Buchenwald war mit Ende des Zweiten Weltkrieges nicht zu Ende, als Lager II ging es in dem russisch dominierten Gebiet vergleichbar grausam und menschenverachtend weiter.
Zu der wechselvollen Entwicklung Weimars hat der Bissendorfer Fotograf Manfred Zimmermann, wie schon zu Enstes Vortrag über den Komponisten Edvard Grieg, die eindrucksvolle Bildserie beigesteuert, die parallel zu Enstes Worten die visuelle Ebene lieferte und auf Zoom in sehr guter Qualität dargestellt werden konnte.
Das Fazit von Enstes Darbietung auf Zoom: Wer Menschlichkeit, Demokratie und Frieden sichern möchte, ist gut beraten, den europäischen Gedanken zu stärken und zu stützen. Bei dem Live-Vortrag in Bissendorf sagte Niedersachsens Europa-Ministerin Birgit Honé seinerzeit: "Das war ein aufregender, lehrreicher, berührender Geschichtsausflug, lieber Franz Rainer Enste. Vielen Dank." Dem konnten sich die rotarischen Freunde und Freundinnen anschließen, auch wenn die Kommentar-Funktion im Zoom Meeting nicht so wortreich ausfiel - es gab das "Daumen hoch"-Symbol.
Patricia Chadde
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