Distrikt
Eine Rotbuche für jeden Club
Mit Marianne Broska wird zum ersten Mal in der Geschichte des Distrikts 1800 eine Frau das Governoramt ausführen.
In Helmstedt zeichnete sie für die Leitung des President Elect Trainings Seminar (PETS) verantwortlich, an dem 73 künftige Präsidentinnen und Präsidenten teilgenommen haben. Traditionell wurde beim PETS auch das neue Jahresmotto des künftigen Weltpräsidenten vorgestellt. Es lautet: "Rotary: Making a difference / Rotary macht den Unterschied".
Broska hob hervor, dass Rotary International President elect Ian Riseley unmissverständlich zum Ausdruck gebracht habe, wie er sich die Umsetzung dieses Mottos in seinem Jahr vorstelle. Rotary soll den Unterschied bewirken, im Sinne von "change", also: den Mut und den Willen zur Veränderung nach innen als auch nach außen aufzubringen. Den Unterschied bewirken bedeute für Riseley, neue Wege zu gehen und neue Ansätze zu finden, ohne die bisherigen Erfolgsprojekte zu vernachlässigen. Nach innen bedeute dies Veränderungen in den Strukturen und in der Organisation von Rotary, sagte Broska.
Sie repräsentiert ab 1. Juli rund 3.940 Rotarierinnen und Rotarier in Sachsen-Anhalt und Teilen von Niedersachsen. Unterstützung erhielt Broska beim PETS aus der Schweiz: Eigens zu dieser Veranstaltung war Alexandra Heller, Coordinator im RI-Europabüro Zürich, nach Helmstedt gekommen. Eine Auszeichnung für den Distrikt, wie Broska betonte: „Ein solcher Besuch wird erst wieder in zehn Jahren stattfinden…“ Die zwei Frauen hatten sich beim GETS, dem Governortraining in Madrid, kennengelernt. Während Heller am zweiten Tag des PETS den Präsidenten in einstündiger Präsentation die speziellen Werkzeuge von Rotary International für eine effektive Clubarbeit erläuterte, setzte Marianne Broska tags zuvor auf die Motivation der künftigen Clubchefs. Der Überraschungseffekt: Präsenttüten mit Rotbuchenpflanzen, eine für jeden Club. Bäume als sichtbares Symbol für Broskas Anliegen: „Mein rotarisches Jahr als Governor möchte ich einem neuen Dienstzweig widmen, den Ian Riseley ausgerufen hat: dem Umweltschutz.“ Der künftige Weltpräsident habe diesen siebten Dienstzweig neben die sechs großen Arbeitsfelder von Rotary gestellt, die da lauten Frieden und Konfliktprävention, Krankheitsvorsorge und Krankheitsbehandlung, Wasser und Hygiene, Gesundheit von Mutter und Kind, Elementarbildung, Wirtschaft und Kommunalentwicklung.
DIE UMWELT IM BLICK HABEN
„Wenn die Umwelt weiter zerstört wird, kämpfen wir mit unseren Hilfsprojekten in den anderen sechs Dienstbereichen gegen Windmühlenflügel!“, sagt Broska. Die Versteppung kompletter Landstriche könne nicht durch Brunnenbau- und Bewässerungsprojekte aufgehalten werden. Ebenso wenig könnten die Flüchtlingsströme bewältigt werden, die durch das Ansteigen der Meeresspiegel im Pazifischen Raum entstehen. Und Hungersnöte, die von Klimaveränderungen ausgelöst werden, ließen sich nicht durch noch so viele Hilfstransporte nachhaltig lindern. So sei der neue Schwerpunkt für Riseley der Bedeutendste. Broska ist sich sicher: „Ohne Umweltschutz kann es keinen Frieden geben.“
Für die globale Erderwärmung seien Kohlendioxid und andere Treibhausgase verantwortlich. Bäume absorbierten diese Gase und verlangsamten somit die Erderwärmung. DGE Broska: „Ein einzelner Baum produziert zirka 1,7 Kilogramm Sauerstoff und deckt damit die Atemluft für zehn Menschen. Pro Stunde verarbeitet er zirka 2,4 Kilogramm Kohlenstoffdioxid.“ Zudem besitze er die Fähigkeit, etwa 100 Kilogramm Staub im Jahr zu binden. Ein europäischer Laubbaum mit seinen durchschnittlich 30.000 Blättern könne bis zu 400 Liter Wasser am Tag verdunsten und so die Luftqualität verbessern und die Temperatur in seiner Umgebung abkühlen. Der Weltpräsident appelliere deshalb in seiner Botschaft an die Clubs, für jedes Mitglied einen Baum zu pflanzen, das soll – so Broska – zwischen 1. Juli 2017 und dem 22. April 2018, dem Tag der Erde, geschehen.
CLUBBESUCHE MIT BAUM-FRAGEN AVISIERT
Der Club Helmstedt werde mit gutem Beispiel vorangehen und für 50 Mitglieder sogar 100 Bäume pflanzen, weil die Foundation in diesem Jahr 100 Jahre besteht, kündigte Broska im Einvernehmen mit Incoming-Präsident Gerhard Radeck an. Die anderen Clubs im Distrikt seien eingeladen, dem Gedanken zu folgen. Den Auftakt sollen die Rotbuchen aus dem PETS bilden. Broska: „Ich schaue mir gern den Entwicklungsstand bei meinem Clubbesuch bei Ihnen an.“ Für die Besuche hat sich die Oberstudiendirektorin, die in Wolfsburg arbeitet, die Sommer- und die Herbstferien reserviert. Sie rechnet mit einem Fahrpensum von etwa 20.000 Kilometern.
Sven von Graefe/Holger Bahl