Distrikt
Frauenpower bei Rotary
„Women4Women“ hieß es beim Online-Frauentags-ICC-Meeting über alle Distrikte.
Insgesamt hatten sich 73 Frauen und einige Männer zusammengeschaltet, um Frauen-Themen zu besprechen. Daniela Singer (DG 1950) hatte federführend für die gesamte Governor-Crew 2021/22 das gemeinsame Event organisiert. Die Bedeutung von Frauen für ganz zentrale Rotary-Projekte, wie zum Beispiel “End Polio Now”, machte Referentin Sabina Gärtner-Nitsche in ihrem Impulsvortrag deutlich. Früher traten 70 Prozent aller Polio-Fälle auf der Welt in Indien auf. “Inzwischen hat sich Indien zum Musterknaben entwickelt. Und es hatte 2011 den letzten registrierten Polio-Fall. Das ist vor allem der Verdienst der Arbeit von Frauen. Sie sind von Haus zu Haus gegangen, bekamen eher Einlass als Männer in die Familien. So konnte ein Kind nach dem anderen geimpft werden.”, sagt Sabine Gärtner-Nitsche. Es zeige sich, dass Frauen, je nach Kulturkreis, auch zuweilen mit mehr Erfolg als Männer agieren können.
Frauen schaffen Frieden
Referentin Renate Dendorfer-Ditges wies darauf hin, dass bei den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ihres Wissens keine Frau dabei gewesen sei. Eine globale Studie der UN-Resolution 1325 zeige aber, dass Friedensvereinbarungen um 20 bis 35 Prozent erfolgreicher seien, wenn Frauen daran aktiv teilnehmen. Auch in der Wirtschaft fehlen Frauen in den Führungsetagen. Wenn Frauen in Deutschland gleichberechtigt am Arbeitsmarkt teilnehmen könnten, bedeutete das hierzulande eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 7,7 Prozent im Jahr. Das sind 260 Milliarden Euro. Das Gender Pay Gap für Deutschland lag 2021 immer noch bei 21 Prozent. Renate Dendorfer-Ditges nannte einige sehr praktische Frauen-Power-Beispiele, die von Rotary-Clubs bereits realisiert werden, darunter “Sprachkurse für geflüchtete Frauen”, “Seedloans – Microkredite für Frauen”, “Unterstützung von Frauenhäusern”, “Gewaltprävention an Grundschulen”, “Digital Woman Program” und der “Einsatz von Mentoren für Mädchen und junge Frauen in Ausbildung”.
Alternativen in der Hygiene
Denise Klischan sprach als dritte Referentin über “nachhaltige Menstruationshygiene und -gesundheit”. Da es 1,9 Milliarden menstruierende Frauen auf der Welt gibt, von denen die Hälfte Einweghygieneprodukte – also Binden und Tampons – verwenden, entsteht ein gewaltiger Müllberg. Zudem gäbe es überall auf der Welt eine sogenannte “Menstruationsarmut”. Das Frauen nicht genug Geld für Hygiene- und Pflegeartikel haben, sei nicht nur ein Problem in Dritte-Welt-Ländern, sondern auch in Europa. Alle waren sich darin einig, dass es Rotary gut zu Gesicht stehe, mit Jennifer Jones für das rotarische Jahr 2022/23 endlich eine Präsidentin an der Spitze der Organisation zu haben.
Weitere Artikel des Autors
12/2024
Halbzeit-Gespräch
12/2024
In Kürze
11/2024
Die Welt der Versuchungen
11/2024
In Kürze
10/2024
„Unser Credo ist Unterhaltung“
10/2024
In Kürze
9/2024
Die Königsdisziplin unter den Grants
9/2024
In Kürze
7/2024
"Ich freu mich drauf"
6/2024
Armut durch Bildung bekämpfen
Mehr zum Autor