Distrikt
Hilfe für schwerstkranke Kinder
Mainzer und Ingelheimer Rotarier sorgen für Anschubfinanzierung einer ambulanten Palliativbetreuung für junge Patienten.
Familien, in denen ein Kind schwer und lebensverkürzend erkrankt ist, brauchen besondere Unterstützung. Rotary Clubs von Mainz und Ingelheim haben es nun ermöglicht, dass das Mainzer Hospiz von 2021 an eine ambulante Palliativversorgung für junge Patienten und deren Familien in Mainz, Rheinhessen und bis in den vorderen Hunsrück hinein anbieten kann: ein 490.000-Euro-Projekt, das mit einer Spende von 100.000 Dollar begann.
Diese Geschichte zeigt einmal mehr, wie sich durch Global Grants nicht nur Spendensummen vergrößern lassen, sondern auch, dass diese zwar international mitfinanziert sein müssen, aber keineswegs nur für Projekte auf der anderen Seite des Globus gedacht sind. Also von uns aus gesehen.
100.000-Euro-Spende eines ehemaligen Stipendiaten
Ein Stipendium brachte den Stein ins Rollen, und zwar bereits 1975. Damals schickte der Rotary Club Mainz 50° Nord einen jungen Mann als Ambassadorial Scholar in die USA. Der blieb und machte dort Karriere als Investment Banker. In Erinnerung an die sich ihm durch die Mainzer Rotarier eröffneten Möglichkeiten haben Richard Illgen und seine Frau Irene Rosenfeld über ihre Stiftung „Illgen Rosenfeld Charitable Fund" viele Jahre später 100.000 Dollar gespendet – verbunden mit der Bitte, für die Stadt Mainz und die Region „etwas Gutes zu tun“.
Es hat eine Weile gedauert, bis der mit der Umsetzung betraute EMGA (Endowment Major Gift Advisor) Hans-Jürgen Leuchs, unterstützt von RI-Präsident Holger Knaack, alle administrativen Hindernisse überwunden hatte. Heute kann er davon erzählen, dass sich Hartnäckigkeit im Dienst der guten Sache durchaus lohnt. Mit der Spende aus den USA als Grundstock beantragten die Rotary Clubs Mainz, Ingelheim und Rheinhessen den Global Grant, dank der Partnerclubs Bergh in den Niederlanden, Ascot in Großbritannien und Beaune in Frankreich flossen weitere Gelder und fast 50.000 Euro konnte der Distrikt beisteuern.
Betreuung durch pädiatrische Palliativmediziner
Zusammen mit den 150.000 Euro des mit der Universitätsmedizin kooperierenden Mainzer Hospizvereins kann dieser nun eine „Spezielle Ambulante Pädiatrische Palliativmedizinische Versorgung“ (SAPPV) mit spezialisierten Palliativmedizinern und eigens geschulten Fachkräften organisieren. 30 bis 40 Kinder jährlich könnten in Zukunft so betreut werden, schätzt Hospiz-Geschäftsführer Uwe Filz. Durch die von Rotary ermöglichte Anschubfinanzierung wird eine nachhaltige Kinder-Palliativ-Betreuung realisiert werden können.
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