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Recklinghausen

Lichthafen hilft todkranken Kindern

Recklinghausen - Lichthafen hilft todkranken Kindern
Hier ist die Station noch zweigeschossig. Tatsächlich wird der Zehn-Millionen-Bau voraussichtlich im August fertiggestellt sein. © Kinderpalliativzentrum.de

Die Kinderpalliativstation an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln wird um einen OP-Trakt erweitert. Der Rotary Club Recklinghausen unterstützt den Bau mit 50.000 Euro.

01.02.2022

„Hier entsteht ein geschützter Ort, an dem lebenslimitiert erkrankte Kinder und ihre Familien die Unterstützung erfahren, die sie brauchen, um die kostbare Zeit, die ihnen bleibt, so gut und so bewusst wie möglich miteinander zu verbringen.“ hatte Chefarzt Prof. Dr. Boris Zernikow 2010 bei der Eröffnung der Kinderpalliativstation an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln gesagt. Die erste Kinderpalliativstation weltweit erhielt den passenden Namen „Lichtblicke“ und war schon bald erfüllt mit dem Lachen und auch dem Weinen von Kindern, die jeden einzelnen Tag der ihnen verbleibenden Zeit leben wollen, unter bestmöglicher Symptomkontrolle, in Geborgenheit und Selbstbestimmung. Nach dem Vorbild von Datteln entstanden inzwischen weitere Kinderpalliativstationen etwa in München, Dresden und Madrid. 

Die Kinderklinik Datteln und die Recklinghäuser Rotarier haben eine gemeinsame Geschichte. Der Mediziner Carl-Otto Still, ein früheres Mitglied des RC Recklinghausen, gründete 1986 den Förderverein der Kinderklinik und war viele Jahre dessen Vorsitzender. Auch in der Folgezeit hat der Club die Klinik regelmäßig unterstützt. 

Große Herausforderung durch Baukostenexplosion

Jetzt stellte Zernikow beim Besuch im Club die derzeit im Bau befindliche Erweiterung der Palliativstation um ein Operationszentrum vor. Neben chirurgischen Eingriffen sollen im neuen Operationszentrum künftig auch zahnmedizinische Behandlungen erfolgen, denn viele der jungen Patienten benötigen schon bei kleineren Eingriffen an den Zähnen eine Narkose. Den schwerstkranken Kindern und Jugendlichen ermöglicht der neue OP-Trakt einen unschätzbaren Vorteil. Statt der strapaziösen Verlegung in andere Kliniken können Chirurgen und Zahnärzte stattdessen zu ihnen nach Datteln kommen. Die Baukosten stellen die Kinderklinik jedoch aufgrund der aktuellen Kostenexplosion vor eine immense finanzielle Herausforderung. 

Die Mitglieder des RC Recklinghausen waren sich schnell einig, dass sie helfen wollen. Am Ende konnten aus dem Gemeindienst-Etat sowie durch die Unterstützung der eng mit dem Club kooperierenden Engel-Stiftung und nicht zuletzt durch zusätzliche persönliche Spenden einzelner Mitglieder der Klinik insgesamt 50.000 Euro überwiesen werden. 

Reiner Groh