Distrikt
Natur und Kultur grenzenlos
14 junge Menschen aus aller Welt nahmen teil am Rotary Sommercamp des Distrikts und gewannen dabei Einblick in die wechselvolle Geschichte der Region.
Sie kamen aus Taiwan, Finnland, Ägypten, der Türkei, Rumänien, Brasilien, Kroatien, Ungarn, Indien, der Ukraine und aus Italien. Der Distrikt finanzierte mit Hilfe der Clubs ihren zweiwöchigen Aufenthalt. Jeder Tag wurde von einem anderen Club geplant. Beim RC Landau lag der Schwerpunkt auf dem menschengemachten Klimawandel, der den Bestand der Wälder und damit auch unseres Lebens bedroht.
Diese wohl größte gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit wollte der RC Landau mit seiner Präsidentin Renate Radon den Teilnehmerinnen und Teilnehmern näher bringen. Die Landauer hatten den Leiter des Forstamts Annweiler, Gregor Seitz, und seinen Kollege Helmut Baaden, um Unterstützung gebeten, die schnell die Herzen der jungen Menschen gewannen. Dies zeigte sich vor allem bei der gemeinsamen Pflanzaktion im Wald. Ausgestattet mit Hacken, Spaten, Gießkannen und Wuchshüllen zogen die jungen Leute mit dem Auftrag los, in einem durch Hitze, Dürre und Borkenkäfer dem Absterben geweihten Nadelwald die neue Waldgeneration mit Buchen, Tannen und Edelkastanien zu pflanzen. Nach zwei Stunden schweißtreibender Teamarbeit konnten am Ende alle stolz auf den eigenen Beitrag zur Gestaltung zukunftsfähiger Wälder zurückblicken.
Einen historischen Schwerpunkt setzte der RC Germersheim-Südliche Weinstraße: ein Besuch des Hambacher Schlosses, der Wiege der deutschen Demokratie, bei dem sich vor einer Weltkarte eine kontroverse Diskussion über die Pressefreiheit heute entspann. Es folgten Besichtigungen der Westwall-Bunker bei Mörzheim und Steinfeld. Am Europadenkmal am St. Germanshof ging es um die Studenten, die sich dort schon 1950 für ein gemeinsames Europa und den Fall der Grenzen einsetzten. Der Besuch des Weintors in Schweigen brachte die wechselhafte Geschichte von Pfalz und Elsass seit Karl dem Großen nahe. Besonders beeindruckte dabei die Geschichte der Deutschen Weinstraße im Dritten Reich. Ein junger Mann erkannte die in die Südseite des Weintors eingeritzten Umrisse des Staates Texas. Im März 1945 hatte sie ein amerikanischer Soldat dort hinterlassen.
Sowohl der Nachhaltigkeitstag des RC Landau als auch der Blick in die selten friedliche Geschichte der Region, die gleichwohl zur Wiege der deutschen Demokratie wurde, verbreiteten sich über soziale Netzwerke wie ein Lauffeuer in der Welt. Fazit: Das Sommercamp von Rotary vermag Menschen unterschiedlichster Kulturen und Herkunft zu vereinen und Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft zu geben.
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