Distrikt
Online-Musik auf hohem Niveau
Durch Corona sind Veranstaltungen als Einnahmequelle für die Clubs praktisch versiegt. Mit viel Herzblut und technischem Know-how ist aber auch im Online-Format vieles möglich.
Wie kann man die Kassen auffüllen, wenn durch Corona Einnahmequellen wie Konzerte, Lesungen, Kabarettabende oder Vorträge vor anwesendem Publikum seit mehr als einem Jahr wegfallen? Diese Frage stellen sich viele Clubs und entwickeln kreative Ideen. Online-Auktionen sind beliebt, Weinverkostungen werden als Webinar abgehalten oder sogar ein Online-Ball veranstaltet. Dass auch Konzerte online ein Erfolg werden können, hat der Rotary Club Gallneukirchen-Gusental vorgemacht. Skeptische Stimmen dem Online-Format gegenüber gab es auch im eigenen Club. Davon ließ sich Tobias Hoffmann, Präsident elect im RC Gallneukirchen-Gusental, aber nicht beeindrucken. „Mir ist wichtig, dass wir in dieser schwierigen Zeit weiterhin Geld zur Verfügung haben, um Menschen in Not unterstützen zu können.“ Er nimmt also das Vorhaben in die eigene Hand, organisiert mit Hilfe von Experten die perfekte Technik, die für ein professionelles Hörerlebnis und die einwandfreie Übertragung unerlässlich ist. So wird kurzerhand ein Glasfaserkabel verlegt und ein kleines Tonstudio aufgebaut. Ein befreundeter Arzt bringt mit dem Schloss Riedegg die passende Location ins Spiel – und auch die Musiker des renommierten Ensembles Castor, das sich historischer Aufführungspraxis von Barockmusik verschrieben hat. Der Erfolg war groß und messbar: Mehr als 1000 Zugriffe auf den Live-Stream konnten registriert werden. Der Reinerlös in Höhe von 1800 Euro aus freiwilligen Spenden ging an die aufführenden Künstler, die wegen Corona derzeit ohne jegliches Einkommen sind.
Übung macht den Meister
Der Lerneffekt aus dieser ersten Konzerterfahrung war groß und kam den Gallneukirchnern kurz darauf bei ihrer nächsten Veranstaltung zu Gute. Waltraud Wulz-Tschernuth, Frau von RC Gallneukirchen-Präsident Norbert Tschernuth, begleitete am Klavier den Bassbariton Manfred Mitterbauer zu Franz Schuberts „Winterreise“. Die Einnahmen des zweiten Konzerts fielen doppelt so hoch aus, über den Erlös freut sich eine in Not geratene Gallneukirchner Familie. Für Hoffmann sind Technik und Format nun eingespielt, nach zwei Klassikkonzerten könnten demnächst auch Frank Sinatra-Klänge zu hören sein.
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