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Distrikt

Potenzial vor Position

Distrikt - Potenzial vor Position
Bunt und lebendig ist die internationale Welt von Rotaract – hier die Country Representatives 2019/2020 in Caserta, Italien. © Gaetano Montebuglio / HOC REM Caserta

Rotaract soll einen prominenten Platz in der rotarischen Familie bekommen und mehr Rotaracter sollen den direkten Weg in Rotary Clubs finden. Im Distrikt sind die Ziele dafür ehrgeizig.

Verena Hahn-Oberthaler01.09.2020

Junge Menschen zu gewinnen und Rotary dadurch zu verjüngen ist seit Jahren ein Dauerbrenner-Thema. Was liegt näher, als bereits rotarisch sozialisierte, engagierte Rotaracter enger an Rotary heranzuführen? Als Signal für diesen Kurs ernannte Governor Friedhelm Dold mit Paul Hammerl vom RAC Wels einen Assistent Governor aus den Reihen von Rotaract – ein Novum. „Wir Rotaracter bekommen nun eine starke Stimme auf Distriktebene. So haben wir die Chance, unsere Anliegen direkter zu kommunizieren“, so Hammerl. Rotaracter werden bei Distriktveranstaltungen und Seminaren durch Referenten vertreten sein und dadurch intensiver als Teil der rotarischen Familie integriert. Auch die Aufhebung der Altersgrenze für die Mitgliedschaft in einem Rotaract Club wird einiges bewegen. „Warum wenige Rotaracter den Weg in einen Rotary Club finden hat damit zu tun, dass man mit 30 Jahren beruflich und privat noch sehr mobil ist und sich nicht zu früh binden will“, so Dold.

Kinder und Enkel motivieren

Umgekehrt haben auch viele Rotary Clubs bei aller Sorge, nicht genug Nachwuchs zu bekommen, eine gewisse Scheu, junge Menschen aufzunehmen. Anders beim Rotary Club Linz-Altstadt. Unter Präsident Dalibor Truhlar wurde kürzlich ein engagierter Rotaracter aufgenommen. Lukas Stubbe war zuletzt District Representative Rotaract in D 1920. „Rotaract muss aktiv auf Rotary zugehen und Rotary offen für Rotaract sein. Dann klappt's“, spricht Truhlar das Wechselspiel an, das Voraussetzung für ein neues, erfrischendes Miteinander ist. Und grundsätzlich setze sich bei den Clubs mehr und mehr das Credo „Potenzial vor Position“ bei der Mitgliedersuche durch. Dass sich Rotaract Clubs nun auch ohne die Unterstützung eines rotarischen Patenclubs gründen können, sieht Dold positiv, denn so werde eine stärkere Entwicklung aus den eigenen Reihen heraus möglich. „Es wird auch an uns Rotariern liegen, unsere Kinder und Enkel für Rotaract zu begeistern. Bestehende Clubs sollen gestärkt werden und ich sehe im Distrikt Potenzial für drei bis vier neue Rotaract-Clubs.“

Europa-Export

Auch auf europäischer Ebene ist Österreich prominent vertreten. Christiane Leitner (RAC Linz) wurde als Vizepräsidentin von Rotaract Europe in das Board gewählt. Sie will sich Anregungen holen, wie Rotaract für potenzielle Mitglieder noch attraktiver werden kann. Gerade ist eine europaweite Umfrage geplant, um herauszufinden, wo der Schuh in den Rotaract Clubs drückt.

Verena Hahn-Oberthaler
Verena Hahn-Oberthaler ist Publizistin und seit 2006 Rotarierin beim RC Perg (Oberösterreich) und war bereits für die Öffentlichkeitsarbeit des Distrikts 1920 zuständig. In ihrem Club ist sie als Foundationbeauftragte tätig und für den Internationalen Dienst zuständig. Seit 2020 bekleidet sie das Amt des Distriktberichterstatters. www.rubicom.at