Distrikt
Sichtbares Symbol der Verbundenheit
Rotary gehört zur Mitte der Gesellschaft und soll auch öffentlich bemerkbar sein. Der RC Weitra hat sprichwörtlich einen Markstein gesetzt: Ein Rotary-Rad aus Granit.
Arno W. Kronhofer, Past-Governor, war begeistert: "Gratulation zu diesem Rotary-Rad. Einzigartig in Österreich. Nur in Bijelina (Bosnien-Herzegowina) habe ich ähnliches gesehen!" Was Kronhofer zu diesem Tweet veranlasste, ist über 1.000 Kilogramm schwer und aus einem rund 300 Millionen Jahre alten Granit gefertigt: Ein rotarisches Rad im Zentrum der niederösterreichischen Stadt Weitra.
Der Ausgangspunkt für die Initiative ist das zehnjährige Bestandsjubiläum des Rotary Clubs Weitra. Das führte dazu, dass im Granitwerk Kammerer in Schrems auch im Lockdown fleißig gearbeitet wurde. Der Waldviertler Granit ist begehrt, wird in Wien und in Landesstädten für Pflasterung verwendet. Aber der Auftrag des Rotary-Clubs war besonders: Das seit 1924 verwendete Rotary-Emblem, ein Zahnrad mit Speichen, wurde aus Granit geschaffen und im Frühjahr beim Weitraer Kreisverkehr aufgestellt.
Alte und neue Technik
Der Stein stammt aus einem Steinbruch in Schrems – und es war erforderlich, für dieses Kunstwerk altes Handwerk mit der modernen Technik zu vereinen, erklärt Granitwerk-Geschäftsführer Rudolf Kammerer. Aus dem firmeneigenen Steinbruch wurde dazu ein Hartberger Granit-Rohblock abgebaut und daraus eine zwölf Zentimeter dicke Platte geschnitten, berichteten die Niederösterreichischen Nachrichten: "Mit Diamant-Seilsäge, einer CNC-Maschine und gefühlvoller Handarbeit wurde daraus der Stein gestaltet", erklärt Kammerer, der bei diesen Arbeiten immer sehr demütig wird: "Man bearbeitet ein 300 Millionen Jahre altes Material, so alt ist unser Granit." Die Kosten für den Stein wurden gänzlich von den Clubmitgliedern getragen, denn Spendengelder werden ausschließlich für Hilfsprojekte verwendet. Unterstützt werden in Not geratene Menschen sowie soziale Einrichtungen. Das steinerne Rotary-Rad ist Ausdruck der Verbundenheit der Rotarier mit ihrer Stadt, wie Johann Pollak eklärt, der im Juli den derzeitigen Präsidenten Arthur Buchhöcker ablösen wird: "Wichtig war uns, dass sowohl der Granit als auch die verarbeitende Firma aus der Region stammen und Weitra durch diesen Stein leicht als 'Rotarystadt' erkennbar ist."
Wegweiser für Bierfreunde
Weitra ist übrigens eine besondere Stadt in Österreich: Aufgrund eines 1321 erteilten Privilegs, Bier zu brauen und abzusetzen, ist Weitra die älteste Braustadt Österreichs – und lädt heuer ein, im Rahmen von Veranstaltungen und Feiern auch die Weitraer Biermeile abzuschreiten. Orientieren kann man sich am Rotary-Rad aus Granit im Kreisverkehr in der Ortsmitte.
Claus Reitan (RC Wien-Albertina) ist Journalist, Autor und Moderator zu den Themen Politik und Gesellschaft (Österreich) und Nachhaltigkeit. Reitan war Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung, der Tageszeitung Österreich und der Wochenzeitung Die Furche. unter anderem veröffentlichte er die Monographie „Die neuen Völkerwanderungen – Ursachen der Migration“. Dazu betreibt Reitan die Webseite nachhaltigkeitskommunikation.at.
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