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Weimar

„Unser Credo ist Unterhaltung“

Weimar - „Unser Credo ist Unterhaltung“
Rotarier Roland Rynkowski (links) hatte mit seiner Weimarer Band „Rest of Best“ Auftritte bei zehn Olympischen Spielen – hier in Rio © Rest of best

Der Bandleader von „Rest of Best“, Roland Rynkowski (RC Apolda), steht seit 30 Jahren auf der Bühne  

Matthias Gehler01.10.2024

Roland, was macht euren Erfolg aus?

Wir spielen immer noch in der gleichen Besetzung. Da stimmen die Einsätze. Musikalisch sind wir etwas anderes als eine normale Gruppe. Wir singen viel a cappella und bedienen damit eine „feine Kiste“. Trotzdem ist unser Credo Unterhaltung, auch wenn im Vordergrund der Satzgesang steht. Selbst wenn manche Stücke im Original nur ein- oder zweistimmig sind, werden bei uns vierstimmige Sätze daraus. Wir arrangieren die Hits aus den 60er, 70er, 80er und 90er Jahren um und zaubern den Menschen eine wohltemperierte Mehrstimmigkeit ins Herz. Die Songs sind dabei nicht ohne Reibung.

An welche Highlights erinnerst du dich besonders gern?

Wir sind zehnmal bei Olympischen Spielen aufgetreten und waren jetzt auch in Paris dabei. Wir haben zur Hochzeit von Axel Schulz in Amerika gesungen, waren zweimal bei der Berlinale, viermal bei der Verleihung der „Goldenen Henne“ und hatten Auftritte in insgesamt 21 Ländern.

Gibt es bei euch so etwas wie den „rotarischen Gedanken“?

Wir sind den Menschen zugewandt. Damit sind wir gleichzeitig auch musikalische Seelsorger. Viele vergessen, dass Menschen Unterhaltung brauchen, dass Unterhaltung Gemeinschaft schafft und oft auch persönliche Wunder bewirkt. Ich könnte ein Lied davon singen …

Erkennt man rotarische Fans?

Dem „Südkurven-Fan“ sieht man nicht immer gleich den Rotarier an. Die outen sich aber oft. Viele verstehen etwas von Kultur.

Ihr müsst mit eurer Musik Geld verdienen. Wo kannst du wohltätig sein?

Natürlich spende ich als Rotarier. Auch wenn die anderen drei keine Rotarier sind, haben wir öfter Kirchenoder Charity-Konzerte gegeben und sind den Veranstaltern mit der Gage entgegengekommen.

Denkt man mit etwas über 70 ans Aufhören?

Das Wort „einpacken“ hat sich bei mir ein bisschen eingefädelt im Kopf. Aber die Bühne ist wie eine Droge. Solange es gesundheitlich geht und die Stimme hält, singe ich. Der Umgang mit der Stimme ist ein Handwerk, und wir wissen ungefähr, wie man sie schult. Kerstin aus der Band ist Gesangslehrerin und gibt uns immer wieder Tipps. So ist in den mehr als 30 Jahren „Rest of Best“ noch kein Konzert wegen „Unstimmigkeit“ ausgefallen.

Matthias Gehler
Matthias Gehler, geb. 1954, ist Theologe und Journalist. Er war nach den Wendetagen 1989 Regierungssprecher im Kabinett der letzten DDR-Regierung. Seit 1992 arbeitete er als Programmchef und Chefredakteur des MDR in Thüringen. Er übernahm jahrelang Lehraufträge, zum Beispiel an der Universität Erfurt und tritt zudem als Liedermacher auf. 2018 wurde er Rotarier im RC Arnstadt und übernahm im Dezember 2020 die Aufgabe des Distriktberichterstatters für D1950.