Rheingau
Vereinte Rotarier sammeln Müll am Rheinufer
Anlässlich des End-Plastic-Soup-Action-Day 2021 säuberten Wiesbadener Rotarier das Rheinufer.
Zum zweiten Mal haben Freundinnen und Freunde von zwei Rotary Clubs aus Wiesbaden am 5. Juni 2021 in einer gemeinsamen Aktion das Rheinufer und den Leinpfad von Plastikmüll gesäubert. Erneut wurde - wie auch 2020 - die Strecke von Walluf nach Eltville begangen.
Sehr gut ausgerüstet mit Greifzangen, Schutzwesten, Handschuhen, Masken und mit einem vom Landrat abgesegneten wasserdichten Corona-Hygienekonzept machten sich 13 Rotarier aus den Clubs Wiesbaden-Rheingau und Wiesbaden Rhein-Main auf den Weg.
Die Präsidenten Theo Baumstark (RC Wiesbaden-Rheingau) und Henrik Schroeder-Boertsch (RC Wiesbaden Rhein-Main) hatten persönlich mit Hand angelegt. In Walluf wurden sie vom ersten Beigeordneten der Gemeindevorstandes Randolph Heß begrüßt, der auch den Dank der Gemeinde aussprach.
Die Säuberungsaktion lief wieder unter dem Motto von End Plastic Soup, der internationalen rotarischen Initiative, die sich vorgenommen hat, die weltweite Vermüllung der Umwelt mit Plastikabfällen zu bekämpfen.
Ralf Thiel, Ambassador von End Plastic Soup im Distrikt 1820, berichtete, dass dieses Mal merklich weniger Müll zu sammeln war als im Vorjahr. Möglicherweise hat die pandemiebedingte reduzierte Nutzung des Rheinufers dazu beigetragen.
Keiner der Beteiligten wollte so recht glauben, dass die Initiative schon Früchte getragen hat und die Menschen weniger Plastik verbrauchen oder achtlos wegwerfen würden. Waren es im letzten Jahr noch reichlich große Altlasten wie Matratzen, eine Waschmaschine, Taue etc., so wurden dieses Mal vor allem kleiner Unrat wie Zigarettenstummel, Verpackungsreste, Dosen und Flaschen gefunden. Entlang der großen Bundesstraßen war dieses Jahr allerdings eine deutlich vermehrte Vermüllung zu verzeichnen. Aus Sicherheitsgründen muss die Reinigung dort aber Profis überlassen werden, so Thiel.
Viele Passanten äußerten sich lobend über das ehrenamtliche Umweltengagement und hier und da entwickelte sich ein kleines Gespräch. Dabei wurden auch Informationsflyer von End Plastic Soup verteilt und zwei EPS-Puzzles verkauft.
Die Organisation will den Eintrag von Plastikmüll in Flüsse und Ozeane durch drei Säulen verringern: Aufklärung und Bewusstsein schaffen, zum Beispiel durch gesponserte Umweltbildungskoffer in Schulen, Aktionen wie dieser Säuberungstag und durch Bündnisse mit anderen Organisationen.
Dabei ist die Reinigung des Leinpfades tatsächlich nur symbolisch zu sehen und im weltweiten Maßstab ein "kleiner Fisch", so Thiel. Die Zentren der weltweiten Plastikvermüllung liegen in Südostasien, wo leider auch ein Großteil unserer Müllexporte hingeht. Aber auch in Europa, vor allem auf dem Balkan, gibt es teilweise desolate Zustände wie den Stausee in Visegrad in Bosnien-Herzegowina. Dieser Stausee wurde vor einigen Wochen ebenfalls mit Unterstützung der Rotarier von einem regelrechten Plastikmüllteppich gereinigt.
Leider landet irgendwann jeder Plastikmüll im Meer oder wird zu Mikroplastik abgebaut, wobei diese Mikroplastikteile über die Nahrungskette, Wasser, Luft, Wein und Bier sogar im menschlichen Organismus landen. Es gibt Berechnungen, dass – wenn es so weiter geht – wir im Jahre 2050 mehr Plastik im Meer haben als Fische; das ist Grund genug, sich dafür zu engagieren, meinen die Rotarier, die sich neben ihren sozialen und Gesundheitsaufgaben zukünftig auch vermehrt um Umweltaufgaben kümmern wollen.
Ralf Thiel
Vortragsanfragen oder Bestellung von Flyern gerne an thielralf@aol.com.
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