Mannheim
Von öder Betonfläche zum Dschungelparadies
Der RC Mannheim-Amphitrite und die Künstlerin Steffi Peichal gestalteten einen fantasievollen Spielplatz für Kita-Kinder
Auf der Terrasse des katholischen Familienzentrums St. Alfons heißt es für 84 Kinder aus 14 Nationen jetzt: "Willkommen im Dschungel!". Wo zuvor grauer Beton die Spielfläche auf dem Dach einfasste, kuscheln jetzt Äffchen und Koalas, lugt eine Giraffe zwischen Blättern hervor, ringelt sich eine Schlange um einen Ast und kriecht oder krabbelt noch so manches andere Tier umher. Möglich gemacht hat diese wundersame Verwandlung der Rotary Club Mannheim-Amphitrite, der mit der Street-Art-Künstlerin Steffi "Steph" Peichal "genau die Richtige für dieses Kunstprojekt gewinnen konnte", betont Club-Präsidentin Alexandra Bauer.
Mit dem "Kunstprojekt St. Alfons" will der Club ein Zeichen setzen für die Unterstützung sozial benachteiligten Kinder im Stadtteil Jungbusch, die gerade in der Coronakrise unter zusätzlichen Einschränkungen zu leiden hatten und haben. "Wir möchten vielen Kindern ein Stück Lebensfreude zurückgeben und mit der künstlerischen Gestaltung der Spielfläche auf dem Dach auch die Sprachfähigkeit und Kreativität der Kleinen nachhaltig fördern", sagt die Präsidentin.
Für das Team des Familienzentrums ist das Ergebnis ein wahr gewordener Traum. "Die Kinder können hier so viel entdecken: die Tiere sehen, sie berühren, über sie sprechen", erklärt Karin Bolleyer, die Leiterin des Familienzentrums. Der traumhafte Spielplatz ist das Werk vieler, allen voran die Initiatorin und Projektkoordinatorin Lore Herbert, die nicht nur Clubmitglieder für die Realisierung des Kunstwerks "Jungle Fever" begeistert hat. Ganz unbürokratisch übernahm die Stadt Mannheim als Eigentümerin der Räume die Vorarbeiten.
Für die Artenvielfalt im Dschungel haben Mitglieder von Mannheim-Amphitrite Tierpatenschaften übernommen. Nahezu jedes Tier hat damit seine eigene Geschichte. Jürgen Stahl beispielsweise hatte zugunsten des Projekts auf Geburtstagsgeschenke verzichtet und zwei Löwen gespendet, stellvertretend für sein Sternzeichen. Alles in eine plastisch-großformatige und gleichzeitig kindgerechte Optik übersetzt hat Steffi "Steph" Peichal, Sprayerin, Illustratorin und kreativer Kopf des Mannheimer Street-Art-Kollektivs Studio68: ein Stück Wildnis im Großstadtdschungel Mannheim.
Die Euphorie und Freude aller Kooperationspartner vor und hinter den Kulissen habe sie getragen, berichtet die Künstlerin über die 85 Stunden Arbeit, die in dem großformatigen Rotary-Kunstprojekt stecken. Es ist mit Gesamtkosten im fünfstelligen Bereich auch finanziell ein Großprojekt des Clubs, der seit 2008 im Familienzentrum St. Alfons die Aufgaben eines Fördervereins übernommen und allein für die Aktion "Gesundes Frühstück" inzwischen über 30.000 Euro an Spenden gesammelt hat.
Weitere Artikel der Autorin
12/2024
Spielspaß auf dem Inklusionskarussell
12/2024
In Kürze
11/2024
Zu Gast auf der Rotariada
11/2024
In Kürze
10/2024
Ein Stamm trägt Früchte
10/2024
In Kürze
9/2024
Frosch, Hampelmann und Fisch
9/2024
In Kürze
8/2024
Mit Feuerwerk und Trommelwirbel
8/2024
In Kürze
Mehr zur Autorin