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Standpunkt

Convention vorbei – und nun?

Standpunkt - Convention vorbei – und nun?
Andreas Wende, RC Ahrensburg, Chair Marketing & Communications und Sponsoring und Francisca A. Schmidt, Rotaract Club Berlin, International Deputy Chair Marketing & Communications © Privat

„Wir sollten jetzt unbedingt den Schwung nutzen“, finden die zwei Marketing-Experten des Host Organization Commitees der Hamburger RI Convention.

01.07.2019

Die Rotary-Flaggen wurden abgehängt, die Messehalle wieder in ihren Ursprungszustand versetzt, und die Conventionbesucher sind abgereist. Mehr als 27.000 Mitglieder und Gäste der rotarischen Familie haben sich in Hamburg getroffen, um sich begeistern zu lassen, neue Freunde kennenzulernen und die rotarischen Horizonte zu erweitern – Rotarier, Rotaracter, Interacter und Rotexer tauschten sich bei vielen Gelegenheiten zu diversen Themen aus und entwickelten neue Projekte. Auch die Hamburger waren neugierig auf die rotarische Welt, wie oft wurde man von dem ein oder anderen Einheimischen mit „Was ist Rotary eigentlich?“ angesprochen. Quer über die Stadt verteilt wurden Rotarier gut erkennbar durch ihre blauen Rotary-Badges in Restaurants und Bars gesichtet, wie sie Fischbrötchen, Labskaus und Bier genossen. Diese zahlreichen Begegnungen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum haben nicht nur uns, sondern auch die Stadt Hamburg und dessen Einwohner sichtlich und positiv geprägt.

Über 6000 Teilnehmer der deutschsprachigen Rotary-Familie waren in Hamburg
Die RI Convention in Hamburg war besonders für die Mitglieder der rotarischen Familie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein weitreichendes Erlebnis. Insgesamt nahmen mehr als 5000 Rotarier und 500 Rotaracter aus allen deutschen Distrikten sowie 150 Rotarier aus Österreich und 400 aus der Schweiz an der Pre-Convention und Convention teil. Das entspricht circa neun Prozent aller Rotarier und 15 Prozent aller Rotaracter aus dem Gastgeberland – eine überwältigende Teilnahme. Doch bei dieser Reichweite ergibt sich jetzt eine wichtige und zukunftsweisende Frage für Rotary hierzulande: Wie können wir die vielen nahezu magischen Eindrücke, neu gewonnenen Erfahrungen und die Begeisterung nutzen, um unsere Organisation zu festigen, zu stärken und gar wachsen zu lassen? Wie können wir den Post-Convention-Schwung für uns nutzen, um noch Großartigeres in unseren Clubs, in unseren Städten und Gemeinden zu leisten und Rotary weiter zu etablieren? Wie nutzen wir die frisch gewonnene Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit? Wir wollen, können und sollten mehr – wie zum Beispiel …

… mehr miteinander: Clubs und Distrikte sollen stärker zusammenarbeiten. Wir können viel voneinander lernen und profitieren – sowohl die Rotaracter von den Rotariern als andersherum.

… mehr im öffentlichen Raum! Aktivitäten sollen noch stärker in die lokalen und überregionalen Medien aufgenommen werden, um den Ruf von Rotary und unsere Reichweite weiter positiv zu stärken und zu beeinflussen. Dadurch können wir auch neue Projektpartner gewinnen.

… mehr junge Menschen! Das heißt, sowohl mehr junge Leistungsträger in Rotary Clubs als auch die Gründung von mehr Rotaract und Interact Clubs. Wir erhoffen uns aber auch mehr Schüler in den Rotary-Austauschprogrammen, die sich anschließend bei Interact, Rotex oder Rotaract einbringen.

… mehr Internationalität! Die Convention hat gezeigt, wie vielfältig und international die rotarische Familie ist. Wir sollten diese Internationalität für uns nutzen und Projektpartner in anderen Ländern suchen, gemeinsam Global Grants beantragen und Clubpartnerschaften eingehen. Es gibt vieles, das Rotary auf internationaler Ebene zu bieten hat – wir können dabei sein, mitgestalten und so die Vielfalt von Rotary hautnah erleben.

… mehr Austausch auf deutscher Ebene. Denkbar wäre, eine regelmäßige Convention für die rotarische Familie in den DACH-Ländern zu organisieren, ähnlich wie die sehr erfolgreiche Rotaract Deutschland-Konferenz (DeuKo). Alle zwei Jahre würden sich Mitglieder der rotarischen Familie treffen, um über die Club- und Distriktgrenzen hinaus Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen, neue Projekte auf die Beine zu stellen. Bis 2016 noch gab es einen „Rotary Tag“, vielleicht könnte man daran anknüpfen und mit einem neuen Konzept wiederbeleben? Denn schließlich: Warum sollte nicht Teil 3 des Rotaracter-Mottos Lernen – Helfen – Feiern auch für Rotarier gelten

… mehr Spaß miteinander? Wir hoffen, unsere Ideen in Abstimmung mit dem Governorrat, Governors und Clubpräsidenten tatsächlich in die Realität umsetzen zu können! Die vielen nationalen und internationalen Aktivitäten im Rahmen der Convention haben gezeigt, was alles machbar und möglich ist – und wir haben einfach Lust und die Leidenschaft, die Entwicklung Rotarys mitzugestalten. Aha, Sie möchten auch dabei sein und Rotary über den Club und Distrikt hinaus stärken? Sie haben weitere Ideen, wie wir das machen können? Schreiben Sie uns eine Mail an ichbindabei@rotary.de. Wir freuen uns über alle, die mitgestalten möchten!

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